Die Atacama-Wüste im Norden Chiles gilt als die trockenste Wüste der Erde. In manchen Regionen der Atacama soll es noch nie geregnet haben. Im Vergleich dazu, fällt zum Beispiel im "Death Valley" (USA) 50 mal mehr Regen als hier. Dafür gibt es zwei Gründe. Im Norden verhindern die Anden, dass Wolken zur Atacama ziehen. Im Westen kühlt der eiskalte Humboldstrom die Luft so stark ab, dass sich keine Wolken bilden können.
Wo man in der Atacama-Wüste noch Wasser findet, tritt es in Lagunen zu Tage, die soviel Salz enthalten, dass man bewegungslos an der Oberfläche treiben kann. Allenfalls von den, selten mit Schnee bedeckten 6.000er-Gipfel der Region, ergießen sich manchmal Bäche trinkbaren Wassers.
Nun war es so, dass sich ausgerechnet in den Tagen vor unserer Expedition (Februar) ein seltenes Wetter-Phänomen ereignete. In einigen Regionen hat es fast 2 Wochen in Strömen gegossen. Wissenschaftler vermuten, dass sich durch die leicht erhöhte Wassertemperatur des Humboldstromes Tiefdruckgebiete bis ins Landesinnere ausbreiten konnten. Wir beobachteten eher, dass Wolken aus dem Norden (Bolivien) über die Anden zogen. Vermutlich hängt beides miteinander zusammen.
Plötzlich sind viele Straßen gesperrt, weil verschüttet oder Brücken weggespült. In der Grenzregion zu Bolivien wurden alte (noch scharfe) Land-Mienen aus dem Outback auf die Straßen gespült. Besonders in der Region um die Orte Toconao und San Pedro de Atacama (den Top Touristen-Zielen Chiles) ging nicht mehr viel.
Aber jede Karte hat zwei Seiten: die Berge waren schneebedeckt wie selten und das chilenischen Altiplano war etwas grün, wo es sonst nur Staub und Steine sind.
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