Posts mit dem Label Tatra werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Tatra werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

2024/08/11

Update: Priecne Sedlo

Ich habe ein Update auf den Eintrag vom 05.08.2019 gemacht. 
Inzwischen gibt es am Priecne Sedlo (Hohe Tatra) einen Klettersteig (B). Dadurch kann der Pass jetzt beidseitig begangen werden. Die neue Route verläuft oberhalb der alten. Man kann sich aus dem Weg gehen. Im Foto unten ist der neue Weg (Klettersteig) grün eingezeichnet. Die allte, wenig gesicherte Route, gelb. 

Diese Veränderung hat natürlich zur Folge, dass jetzt wesentlich mehr Touristen im Pass unterwegs sind. Obwohl der Fels fest ist, sollte man nun besser mit Helm einsteigen. Vielleicht kann ja mal ein Stein von oben kommen.
Als Ausrüstung kann man nun auch Sitzgurt und Klettersteigset einpacken. Das muss jeder selbst entscheiden. Es geht, nach wie vor auch, ohne.   




2020/06/26

Hohe Tatra 2020

Ich bin kurzfristig für ein paar Tage in die Hohe Tatra gefahren. Das kleine Gebirge in der Slowakei ist immer eine Reise wert. Meistens mache ich ein paar schnelle Touren und fahre dann wieder zurück nach Deutschland. 

Die "Eingeh-Tour" ging diesmal zum See "Ladove pleso". (25km) Das ist etwas oberhalb der "Zbojnòcka Chata". Genau genommen bin ich etwa 200 Meter höher als der See geklettert. Ich wollte dort bis auf einen Bergkamm und auf der anderen Seite ins Tal blicken. Leider betrug die Sichtweite an dem Tag nur wenige Meter und es war sehr rutschig am Hang. Das es sehr viel Schnee und wenig Sicht gab, war auch der Grund warum ich vom vorgeschriebenen Weg abgewichen bin. Ursprüngliches Ziel war die Streleckà Veza (2.139).


Velkà Studena Dolina


Bei schon etwas besserem Wetter bin ich am 2. Tag von Strebskè Pleso aus auf den Koprovskì Stit (2.367). Eine feine Tour von 21 km Länge. Diesmal habe ich den vorgeschrieben Weg niemals verlassen. Aber es gab auch dort noch Schnee und sehr viel Tauwasser entlang der Wege. Diese Tour ist durchgängig markiert und mäßig schwierig.


Gipfelblick vom Koprovskì Stit


Eine lange Tour (30km) bin ich am dritten Tag gegangen, mit Überschreitung von drei hohen Pässen: Priecne sedlo (2.352), Prielom (2.288) und Pol'sky hreben (2.200) Das ist eine wirklich lohnende Runde, eine Kombination von eigentlich zweier Touren. Am Priecne sedlo und Prilom muss geklettert werden. Diesmal lag in allen drei Scharten Schnee, wodurch man seitlich in den Fels ausweichen musste. (beim Priecne sedlo ist das allerdings der normale Verlauf) Diese Tour ist auch darum empfehlenswert, weil mit der Tèryho chata und der Zbojnìcka chata die besten Hütten der Tatra am Wegesrand liegen. 





Bin ich gestern noch im Trocknen nach Hause gekommen, erwischte mich heute ein Gewitter beim Abstieg vom Slovkovsky stìt (2.452) Das ist eine schnelle Besteigung von Stary Smokovec aus. Je nachdem, wo man losgeht ungefähr 18 Kilometer lang. Fährt man mit der Bergbahn zum "Hrebienok" auf 1.280 kann man die Tour noch mal deutlich verkürzen. 
Im letzten Jahr musste ich den Aufstieg wegen Gewitters abbrechen. Diesmal habe ich durchgezogen und bin nur die letzte halbe Stunde nass geworden. Oben war allerdings nichts zu sehen, alles steckte schon in den Wolken. Das Foto unten ist darum noch von der gestrigen Tour.








2019/08/05

Priecne Sedlo (2.352)

Die Überschreitung des 2.353 Meter hohen Sattels "Priecne Sedlo" gehört zu den schönsten Wanderungen in der Hohen Tatra. Ich bin mir nicht sicher, ob ich sie diesmal tatsächlich zum ersten Mal gegangen bin. Mindestens 7 Mal war ich in den zurückliegenden 30 Jahren in der Tatra (nicht mal das ist ganz sicher) aber meine Aufzeichnungen sind lückenhaft. Sicher ist, dass ich die Tour zuvor zweimal abgebrochen habe. Einmal (außerhalb der Saison) war die Aufstiegsrinne vereist; das andere Mal verhinderte ein Schneesturm den Weitergang oberhalb der Teryho Chata. Diesmal war alles schön.

Wie alle Touren in diesem Jahr bin ich in Stary Smokovec (930 Meter) losgegangen und dorthin zu Fuß zurückgekehrt. Für den nachfolgend beschriebenen Weg habe ich 26 Kilometer gemessen. Man kann die Strecke deutlich verkürzen, wenn man entweder in Stary Smokovec mit der Bergbahn hinauf zum Hrebienok (1.280) oder von Tatranska Lomnica zum Skalnate Pleso (1.700) fährt.
Von allen Ausgangsorten führt die Aufstiegs-Route an der Zamkovkého Chata vorbei in das Tal Mala Studena Dolina hinein und dort hinauf zur Téryho Chata (2.015 Meter).


Prostredné Spisské Pleso, kurz oberhalb Téryho Chata

Da noch eine weitere Hütte am Weg liegt, habe ich auf eine Rast in der Téryho Chata verzichtet und gleich weiter aufgestiegen. Dem mit gelben Strichen markierten Weg ist leicht zu folgen. Er führt an ein paar Seen vorbei langsam aufwärts und teilt sich an einer Stelle, wo es nach rechts (grüner Weg) zum Sattel Sedielko geht. Links, die steile Scharte zum Priecno Sedlo kann man schon vom Weiten sehen. Diesmal lag noch etwas Schnee dort, was aber kein Problem war. Die eigentliche Aufstiegsroute verläuft rechts des oberen Schneefeldes im Felsen. (wenn man auf das Bild unterhalb vergrößert, kann man ein paar Leute klettern sehen...)


Scharte zum Priecno Sedlo

Im Fels sind ein paar Ketten befestigt, an denen man sich hochziehen kann. Die meiste Zeit sind aber gute Tritte und Griffe vorhanden und ich habe die Ketten zunächst nicht angefasst. Weiter oben dann aber doch. Es gibt dort an einer glatten, fast senkrechten Platte auch Draht-Stufen, die dort durchaus ihre Berechtigung haben.
Wichtig zu wissen: man darf den Sattel nur in der von mir beschriebenen Richtung aufsteigen. On-Way: von Teryho Chata nach Zbojnicka Chata. Trotzdem kamen uns ein paar absteigende Kletterer entgegen. Ironischerweise waren sie die Einzigen, die mit Steinschlag-Helmen unterwegs waren. Ich denke, dass sie eigentlich von einem der umliegenden Gipfel zurück kehrten und diese Richtung als kürzesten Abstieg wählten.

Update Juli 2024: Mittlerweile wurde im Sattel, auf beiden Seiten, ein Klettersteig (B) installiert. Dieser verläuft zumeist oberhalb der alten Route. Dadurch sind hier jetzt wesentlich mehr Kletterer unterwegs. Für die Original-Route muss man nun auf jeden Fall das Tragen eines Helmes empfehlen. Für den Klettersteig gehören entsprechend Sitzgurt und Klettersteigset zur Ausrüstung. 
Es ist jetzt möglich den Sattel aus beiden Richtungen zu begehen.


Einstieg zum Priecno Sedlo

An der eigentlichen Scharte, dem höchsten Punkt musste ich ein bisschen warten, weil eine 4er-Gruppe sich staute. Es ist dort sehr eng und man kann eigentlich nur einzeln passieren. Der Abstieg auf der anderen Seite ist weniger steil als es der Aufstieg war. Dort überholte ich die 4er-Gruppe, zwei Jungs, zwei Mädchen, Anfang 20. Sie waren wohl Slowaken und ein Deutscher. Sie lernten gerade ein bisschen deutsch. Eine Weile konnte ich noch das Lachen der Mädchen hören und den mit Akzent vorgetragenen deutschen Satz: "das war gar nicht schwer". Das kann man so stehen lassen.


Abstieg ins Tal Velka Studená Dolina

Der Abstieg erfolgt über die Zbojnicka Chata ins Velka Studená Dolina hinein. Besonders der obere Teil hat mir noch einmal sehr gut gefallen. In der Hütte habe ich diesmal eine Rast eingelegt und bin dann sehr schnell runter. Es hatte zu regnen begonnen.

Tour: https://de.mapy.cz/s/3vWnL

2019/07/21

Hohe Tatra 2019

Genau vor 30 Jahren war ich zum ersten Mal in der slowakischen Hohen Tatra. Damals bin ich mit drei Freunden in einem völlig überfüllten Zug von Halle über Dresden und Prag nach Poprad gereist. Es war ein spontaner Einfall; einen Plan gab es nicht. Wir wollten in die Berge.
Die Hohe Tatra war die einzige Möglichkeit, die wir als DDR-Bürger noch hatten. Alles war großartig. Tagsüber sprinteten wir die Berge hinauf, abends tranken wir mit den Leuten im Dorf Bier und Sliwowitz. 
Es gab überraschend wenig Verbote und wenn dann hielten wir uns nicht dran. Wir waren jung. Alles war zum ersten Mal. Das Leben fühlte sich frei an, wie später selten wieder. Wäre es möglich, hätten wir die Zeit angehalten.
Stattdessen begann sie sich immer schneller zu drehen. Unsere Heimfahrt fand in einem halbleeren Zug statt. Viele Landsleute nutzten den Sommer 1989 um über Prag oder Ungarn in den Westen zu gelangen. Drei Monate später fiel die Berliner Mauer. Ein weiteres Jahr später gab es die DDR nicht mehr.
Trotzdem besuchte ich die Hohe Tatra immer mal wieder. Am Anfang, weil ich mir die Alpen finanziell nicht leisten konnte. Später entstand so etwas wie eine stabile Beziehung. Inzwischen ist wohl auch ein wenig Sentimentalität dabei.



Velická Dolina


In all der Zeit hat sich natürlich hier ebenso viel verändert, wie im Rest der Welt. Zum Beispiel ist es jetzt besser 2 bis 3 Monate vorher online zu reservieren, während wir früher prinzipiell auf gut Glück hergekommen sind. Es reichte irgendwo an die Tür zu klopfen, um ein Zimmer mit gutem Frühstück zu bekommen.
Einen schweren Schlag musste die Tatra im Jahr 2004 hinnehmen, als ein starker Orkan große Teile das Waldgürtels vernichtete. Ein paar Jahre vorher waren gerade die Wölfe zurück gekehrt. Wir lauschten jeden Abend ihrem Heulen, auf das die Hunde im Dorf antworteten. Einmal haben wir auch einen Luchs gesehen. (gut erkennbar an seinen spitzen Ohren) Er querte unseren Wanderweg unweit der Bergbahn von Tatranskà Lomnica. Zuletzt machten die Bären von sich reden. Sie kommen Nachts in die Orte und plündern Mülltonnen. In sozialen Medien existieren diverse Videos von Überwachungskameras. Mittlerweile regt das Niemanden mehr auf. Heute morgen lag unsere Tonne am Boden und er Müll war über den Parkplatz verteilt. Die Wirtin zog leicht die Schultern nach oben. Als ich vom Frühstück kam, war alles zusammengefegt und die Tonne stand am alten Platz. 


Pol'sky Hreben und Giügelgrat Východná Vysoká


Meine erste Tatra-Tour in diesem Jahr, ist meine Lieblings-Tour. Sie führt von Stary Smokovec über das Sliezsky dom zum Sattel Pol'ský Hreben. Dort habe ich einen Abstecher zum Gipfel der Yýchodná Vysoká (2.429) gemacht. Danach weiter über den Sattel Prielom zur Zbojnicka Chata, wo ich eine Rast einlegte. Durch das Tal Velka Studená Dolina zurück nach Stary Smokovec.

Tour: https://de.mapy.cz/s/3vWFP









2017/06/22

Vysoké Tatry

Nur 10 Fahrstunden entfernt von Berlin, 9 Stunden von Leipzig und nur 8 von Dresden, gibt es ein kleines Paradies für Bergfreunde: die Hohe Tatra. (Vysoké Tatry)

Entlang des nur 26 Kilometer langen Hauptkammes strecken sich 25 Gipfel mehr als 2.500 Meter in die Höhe und spiegeln sich in 100 klaren Bergseen. Die felsigen Grate und steilen Wände lassen die Berge schroff und abweisend erscheinen. Auf eine Vielzahl von markierten Wander-Routen, unterschiedlicher Schwierigkeit, sind die meisten Berge jedoch gut zugänglich.




Die Hohe Tatra liegt zum größten Teil auf slowakischem Staatsgebiet. Ein Fünftel des Gebirges befindet sich in Polen. Die bekanntesten Orte in der Slowakei sind Strebské Pleso (1.355), Stary Smokovec (1.010) und Tatranska Lomnica (869). In Polen ist der Wintersportort Zakopana (838) berühmt. Über diverse Online-Portale ist es heute einfach, eine gute Unterkunft (meist kleine Pensionen) zu buchen.


Krivan (2.495)

In den Bergen gibt es einige Wanderhütten mit einfachen Schlafgelegenheiten. Diese sind auch gute Ziele für Tages-Wanderungen und bieten leckere Speisen und Getränke an. Die höchste Hütte befindet sich auf slowakischer Seite, kurz unterhalb des Rysy-Gipfel auf 2.250 Metern. (Chata pod Rysmi) Auf jeden Fall eine empfehlenswerte Wanderung, in 3,5 Stunden ab Strebské Pleso.





Alle Hütten sind auch im Winter erreichbar. Allerdings sind zwischen 1. November und 15. Juni, die Wanderwege oberhalb der Hütten gesperrt. Auch in der übrigen Zeit dürfen Touristen die markierten Wanderwege nicht verlassen. Ausgenommen von dieser Regel sind Bergsteiger, die einen gültigen Ausweis ihres nationalen Alpenvereins vorweisen können. Diese strengen Regeln dienen dem Naturschutz.

Neben einer vielfältigen Pflanzenwelt, welche sich abwechslungsreich über mehrere Vegetations-Stufen, erstreckt, kann man mit etwas Glück seltenen Tieren beobachten. In den höheren Regionen, oft in geringem Abstand, Gemsen und Murmeltiere. In der Waldzone lebt vereinzelt der Luchs und es gibt Wölfe. In den letzten Jahre haben die Bestände der Bären stark zugenommen. Nach dem Winterschlaf kommen sie zuweilen, auf Nahrungssuche, bis in die Siedlungen am Tatra-Rand.