2012/04/17

Ojos del Salado

Nach den Änderungen in der Region um San Pedro de Atacama reisten wir etwas zeitiger als ursprünglich geplant in den Nationalpark "Tres Cruzes", wo sich auch der Ojos del Salado befindet. Ein Großteil der Höhenanpassung musste dort erfolgen. Unser erstes Camp legten wir an die Laguna Santa Rosa (3.776). Von dort bestiegen wir am 06.03. mit dem Pastelito den ersten 5.000er (5.107).

Danach Umzug zur Laguna Verde (4.344) und Besteigung des Cerro San Franzisco (6.048) am 08.03. Alle haben den San Franzisco geschafft. Agnieszka und Marco mussten etwas kämpfen. Ich blieb bei diesem Aufstieg mit den Beiden zusammen, weil ich den Eindruck hatte, dass sie sonst vielleicht aufgeben könnten und das nicht gut für die Moral am "Ojos" wäre. Der 9. März war ein Ruhetag. Wir genossen die Sonne an der Laguna Verde und legten uns in die heißen Quellen.



Am 10. März fuhren wir ins Ojos Basecamp (Camp Atacama) auf 5.260 Meter. Am selben Tag stiegen wir noch langsam 200 Höhenmeter auf und wieder zurück. Trotzdem habe ich etwas schlecht geschlafen. Vielleicht lag das aber auch daran, dass eine andere Gruppe in der Nacht versuchte mit dem Landrover ins Highcamp zu fahren und dabei stecken blieb. Sie müssen etwa 90 Minuten im tiefen Sand gekämpft haben, nur 500 Meter vom Camp entfernt. Man hörte den Motor wie direkt neben dem Zelt.

Am 11.03. machten wir zu Fuß einen Ausrüstungs-Transport ins Highcamp (Techos, 5.834) und zurück.  Am 12. März gingen wir dann zum Schlafen zum Techos Camp. Start zum Gipfel war in der Nacht zum 13. März, 4.15 Uhr.

Als erstes verloren wir Agnieszka. Für sie war auf einer Höhe von 6.200 Metern Schluss. Ich ging im Aufstieg direkt hinter ihr und konnte ganz gut beobachten, wie sie immer mehr abbaute. Am Anfang war sie nur sehr langsam, aber über 6.000 begann sie manchmal das Gleichgewicht zu verlieren. Zusammen mit Mario, einem lokalen Guide, stieg sie darum ab.



Etwas später musste Bernd aus unserer Gruppe abreisen lassen. Er wurde immer langsamer und wir konnten, wegen der Kälte, nicht auf ihn warten. Auch kurz nach Sonnenaufgang war es noch immer bitterkalt. Bernd kämpfte sich, mit unglaublicher Moral, immerhin noch bis zum Krater-Rand auf 6.700 Meter und stieg dann solo ab. Ihm verdanken wir das obige Foto, welche uns auf dem Weg durch den Krater zur Canaletta zeigt.


Am Krater-Rand dachte auch Jörg über eine Umkehr nach, ging dann aber doch mit Marco, Hans und mir zum Gipfel weiter, welcher genau auf der gegenüberliegenden Seite des Kraters liegt. Um die zum höchsten Punkt zu gelangen geht man anfangs im inneren Krater-Rand links und dann durch den Krater, auf die gut erkennbare Canaletta zu. Die dort folgende vertikale Block-Kletterei ist eine letzte Gemeinheit des Ojos, immerhin nun auf fast 7.000 Meter Höhe. Der abschließende Gipfelgrat führt rechter Hand zum höchsten Punkt. Der links liegende Nebengipfel befindet sich übrigens auf argentinischen Territorium.



Wegen Steinschlages kletterten wir die Canaletta einzeln und erreichten hintereinander zwischen 12:45 Uhr und 13:15 Uhr den höchsten Punkt (6.893). Für mich war es die längste Besteigungs-Dauer aller Berge und der zweithöchste Berg bisher. Es war anstrengend aber es hat Spaß gemacht.






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