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2016/11/29

Videos Aconcagua & Parinacota

Seit ein paar Wochen sind zwei Videos mehr auf meinem YouTube-Kanal in Deutschland sichtbar. Davor waren sie, aufgrund verwendeter Tonspuren, bzw. Uneinigkeit mit der deutschen GEMA hier nicht zu sehen.

Die Aufnahmen vom Aconcagua habe ich bei meiner zweiten Besteigung am 13. Dezember 2012 gemacht. Für Gipfel-Aspiranten die Bildabfolge:

Anfang: oberhalb der Piedras Negras, noch vor Ref. Indepedencia (6.400) Beide Routen, Normal- und "Falsche Polen-Route" sind hier aufeinander getroffen.
nach 30 Sekunden: Querung zur "Canalete" (Portezuelo del Viento) eine immer dem Wind ausgesetzte, manchmal auch mit tiefem Schnee verwehte Querung.
nach 34 Sekunden: einige Aufnahmen der gefürchteten Canaleta, die an diesem Tag leider schneefrei war. Im losen Geröll ist der Aufstieg sehr mühsam.
nach 47 Sekunden: Gipfelgrat (Filo de Guanaco), mit Blicken zur imposanten Südwand. Dieser Grad ist Fortsetzung der Canaleta und führt direkt zum Gipfel.
ab 1:16 Min.: Gipfel





Das Video vom Vulkan Parinacota (Sajama Nationalpark, Bolivien) entstand bei einem Aufstieg im August 2011, zusammen mit Robin Reiche, einem Freund aus Leipzig. Wir sind diesen Traum-Vulkan in einem Zug, an nur einem Tag bestiegen.
nach 18 Sekunden: Blick zum benachbarten Vulkan Pomerape (6.282), welchen ich zwei Jahre später solo bestieg.
nach 1:11. Min.: Blick zum Vulkan Sajama, dem höchsten Berg Boliviens (6.542), an dem ich im selben Jahr wie Pomerape allerdings einen Solo-Versuch abgebrochen habe.






Viel Spaß mit den Videos und beim Nachsteigen.



2016/10/25

Auf den Spuren der Inkas

Zu den erstaunlichsten Belegen, der nur kurze Zeit währenden Inka-Kultur, zählen deren Spuren auf den 5- und 6-Tausendern der Anden und der Atacama-Wüste. 1999 sorgten Ausgrabungen menschlicher Mumien auf dem Gipfel des Llullaillaco, des zweithöchsten Berges Chiles, für Schlagzeilen. Durch das trockenen Klima und die Kälte auf fast 7.000 Meter, sind es die best erhaltenen Mumien der Welt. Sie gaben den Forschern einige Rätsel auf.

Vermutlich handelt es sich bei den drei gefundenen Kinder-Leichnamen (ein 4 bis 5 Jahre alter Junge, ein gleichaltriges, sowie ein 13-jähriges Mädchen) um Opfer eines Inka-Rituals (Copachocha) vor über 500 Jahren. Ihr Tot war wohl lange geplant und vorbereitet, jedoch lassen sich an den Mumien keine Spuren körperlicher Gewalt erkennen. Es gilt an wahrscheinlichsten, dass sie in der extremen Höhe einfach eingeschlafen und nicht wieder aufgewacht sind. Mit gut erhaltenen Haar-Proben des älteren Mädchens konnte ein einjähriger Coca- und Alkohol-Konsum nachgewiesen werden. In den Wochen vor dem Tod war der Konsum der berauschenden Substanzen besonders stark.

Video: Bergung der Mumien vom Llullaillaco




Im Januar 2017 wird uns eine Expedition zum Llullaillaco führen. Zuvor auch zum Cerro El Plomo in den Anden sowie zum Vulkan Pilli in der Atacama, anderen Fundstätten von Inka-Opfern. Am Plomo wurde die Mumie eines Jungen entdeckt, am Pilli Schmuck und Keramik aus der Inka-Zeit.

Die Besteigung des Plomo (5.424), in den Nähe von Santiago, soll uns als Eingeh-Tour dienen. Pilli (6.046) und Llullaillaco (6.739) sind schwerer zugänglich und erfordern den ganzen logistischen Aufwand einer großen Expedition. Insgesamt werden wir 7 Teilnehmer sein.
Unsere Vorbereitungen sind fast abgeschlossen, die Flüge sind gebucht und mit Spondylus-Chile haben wir einen bewährten, lokalen Logistik-Partner an der Seite. In der verbleibende Zeit können wir unsere Ausrüstung sortieren und uns konditionell vorbereiten.
Trotz geringer technischer Schwierigkeiten, sind diese Bergbesteigungen anstrengend und lang. Die Tatsache, dass vor 500 Jahren schlecht ausgerüstete Inkas, die für sie heiligen Berge bestiegen, wird uns nicht leichtsinnig machen. Wind und Wetter sind unberechenbar. Es kann gute Tage geben und Tage an denen ein Aufstieg unmöglich ist. Wir haben nur 3 Wochen Zeit für Akklimatisation und Besteigung.

Hier habe ich einige Dokumente zum Forschungsstand der Inka-Opfer abgelegt. (englisch-sprachig)



2016/09/05

Tupungato Video

Ich habe ein kurzes Video von der Besteigung von Tupungatito (5.913) und Tupungato (6.570) geschnitten. Die beiden Berge liegen in den Anden, an der Grenze von Chile und Argentinien. Wir waren im Februar 2016 dort.





Es ist nur ein kurzes Video, gibt aber ganz gut den Charakter der Tour wieder. Im zweiten Teil folgten wir allerdings nicht der Normal-Route zum Tupungato. (siehe auch Eintrag vom 28.02.16) Am Tupungato haben wir nur auf dem Gipfel gefilmt, in der Südwest-Wand nur fotografiert.




2015/08/09

Pissis Video

Nun hier ein kurzes Video, welches unsere Besteigung des Pissis im Februar 2015 zeigt.

  • die Anfahrt zum Basis-Lager
  • Aufstieg zum Highcamp (inkl. kurz den Standort des Highcamps)
  • Gipfeltag (Nacht und Morgen) auf dem Gletscher
  • oberhalb des Gletscher (oberhalb 6.000)
  • Gipfel (6.795)



Das Video kann vielleicht eine kleine Hilfe sein. Zur Vorbereitung auf die Besteigung des dritthöchsten Berges Amerikas. Ich wünsche viel Spaß!




2015/05/21

Pissis (6.795)

Ziemlich abgelegen in den Weiten der argentinischen Puna liegt der Monte Pissis. Nach dem Ojos de Salado handelt es sich immerhin um den zweithöchsten Vulkan der Erde. Doch kaum einem europäischen Bergsteigen ist sein Name ein Begriff. Noch weniger haben ihn gesehen. Kaum jemand der ihn bestiegen hat.



Pissis über der (argentinischen) Laguna Verde

Auch wir hegten keine übermäßigen Gipfel-Hoffnungen. Dennoch war die Moral innerhalb unserer Gruppe ausgezeichnet. Der Weg zum Basislager führte uns an, von Flamingos und Vikunjas gesäumten, blau, rot und grün leuchtenden Lagunen vorbei. Hier wäre der Weg schon Ziel genug gewesen. Die 90 Kilometer Sandpiste, zwischen der Internationalen Straße und dem Pissis Basecamp, sind allerdings auch eine schöne Herausforderung für Logistik und Fahrer.

Das Basislager (S27°42.869' W68°42.639', 4.583m) liegt (weniger lieblich) im trockenem Gletscher-Abfluss des Pissis. Es ist hier einer der raren windgeschützten Orte am Berg. Wir gönnten uns dort einen weiteren Ruhetag.


Pissis Basecamp (4.583 m.)

Der Pissis ist nicht ohne Highcamp zu machen. Oftmals werden auch zwei Camps oberhalb des Basecamps errichtet. Das macht den Aufstieg etwas schwierig, weil Wasser transportiert werden muss. Der Gletscherabfluss liefert meist nur ein Rinnsal brauner, mit Sand versetzter Brühe. Der Gletscher selbst kann sehr hart gefroren sein. Man könnte dort immerhin etwas schmutziges Eis tauen. Auf Schneefall sollte man nicht warten. Schneit es wirklich einmal, ist der Wind normalerweise zu stark, als dass brauchbare Mengen am Berg liegen blieben.


Aufstieg mit Gepäck zum Pissis Highcamp


Unser Aufstieg zum Highcamp auf 5.731 Metern, mit starkem Wind und schwere Rucksäcken, war anstrengend. Wir richteten uns am unteren Rand des Pissis-Gletscher, für eine stürmige Nacht ein. (S.27°44.634' / W.68°46.505')
Die Zelte wackelten heftig, bis etwa 3 Uhr. Dann hörte es plötzlich auf und wir konnten uns 5 Uhr auf den Weg machen. Zuerst über den flachen aber spiegelglatten Gletscher, später durch das übliche Geröll.


Aufstieg im Pissis-Gletscher (ca. 6.000)

Der Pissis besitzt insgesamt sieben Gipfel über 6.000 Meter. Der höchste Punkt ("Club Andinista Mendoza") befindet sich (Normal-Route) auf der rechten Seite. (S27°45.278' / W68° 47.931')
Nach dem Gletscher geht man rechts in ein kleines Tal hinein und direkt auf den Gipfel zu. Um zu ihm zu gelangen sollte man am Tal-Ende jedoch linker Hand in einen Sattel aufsteigen, und dort dessen Grad nach rechts folgend zum Gipfel gehen. Vor dem Erreichen des Gipfel-Plateau gibt es, je nach Wegfindung, evtl. eine ganz leichte Kletterei. Ansonsten ist das normale Gehen auf nunmehr 6.700 Metern die größte Herausforderung.


Pissis Gipfel-Plateau (6.795 Meter)

Ich will nicht sagen, dass unser Aufstieg leicht war. Fest steht, dass wir einen ausgezeichneten Tag erwischt hatten. Wie immer auf Bergen dieser Höhe gab es starken Wind, aber keinen Sturm. Es herrschte jederzeit eine ausgezeichnete Sicht und wir hatten keinerlei Probleme mit der Orientierung. Von 8 Kameraden, die wir in der Nacht aufgebrochen waren, erreichten 7 den Gipfel. Was für ein Erfolg. Im Gipfelbuch waren in manchen Jahren insgesamt nicht so viele Bergsteiger registriert...
Gracias Pachamamá!


Literatur:

  • Hermann Kiendler "Die Anden - vom Chimborazo zum Marmolejo - alle 6.000er auf einem Blick" (ISBN: 978-3-95611-030-6)
  • Eckehard Radehose "Traumberge Amerikas" (ISBN: 3-7633-3006-2)



2013/01/06

Aconcagua Organisation

Der Aconcagua ist mit 6.962 Metern der höchste Berg Argentiniens und auch die höchste Erhebung des amerikanischen Kontinents. Entsprechend groß ist der Andrang  auf seinem Gipfel. Die Organisation einer Expedition ist nicht sehr aufwendig.

Etwa 3.000 bis 4.000 Permits vergibt das argentinische Tourismus-Ministerium pro Jahr. Jeder Bergsteiger benötigt ein eigenes Permit und muss dieses persönlich in Mendoza erwerben. Es reicht aus, unmittelbar vor der Expedition im Ministerium zu erscheinen, ein paar Formulare auszufüllen und genug Geld dabei zu haben. Eine Qualifikation zum Höhenbergsteigen muss nicht nachgewiesen werden.
Die Preise für das Permit sind gestaffelt nach Saison und steigen von Jahr zu Jahr. (Es gilt der Tag, an dem man den Nationalpark betreten will) Im Preis enthalten ist eine Rettung bei Unfall und Höhenkrankheit.

Preise Saison 2012/13:

Nebensaison (15.11.-30.11. / 21.02.-31.03.) 270,- USD
Mittelsaison (01.12.-14.12. / 01.02.-20.02.) 510,- USD
Hauptsaison (15.12.-31.01.) 700,- USD - INFO hier


Weg zum Basislager "Plaza de Mulas" durch das Horcones-Tal

Die allermeisten Touristen buchen den Aconcagua als "Pauschalreise" von zu Hause, inkl. Flügen, Zelten, Essen, Bergführer, u.s.w. Dagegen gibt es nichts einzuwenden. Das Permit muss trotzdem persönlich in Mendoza gekauft werden.
Wir führten unsere Reise weitestgehend selbstständig durch, nutzten aber einen Logistik-Service, der in Mendoza ansässigen Agentur INKA-Expedicions. Dieses Paket beinhaltete, von der eigentlichen Besteigung unabhängige Leistungen, wie den Transfer zum und vom Nationalpark, Hotel in Mendoza und Penitentes, den Muli-Transport der Ausrüstung zum und vom Basislager, sowie einige Mahlzeiten im Basislager.


Basislager "Plaza de Mulas" auf 4.360 m. Höhe

Die notwendigen Einkäufe von Gas und Hochlager-Verpflegung müssen in Mendoza erledigt werden. Gas bekommt man ohne Schwierigkeiten in mehreren Trecking-Läden in der "Av. General Las Heras". Lebensmittel in jedem Supermarkt. (Achtung: aus dem Ausland dürfen nach Argentinien keine Lebensmittel eingeführt werden) In Penitentes und Puente del Inca (den letzten Orten vor dem Aconcagua-Nationalpark) kann man nichts einkaufen.

Ohne Agentur-Unterstützung ist es möglich mit öffentlichen Bussen, über die Fernstraße 7 (Richtung chilenische Grenze), zu den Orten Penitentes oder Puente del Inca zu gelangen. (Fahrzeit etwa 3-4 Stunden)
In beiden Orten gibt es einfache Hotels. Es ist sinnvoll hier eine oder zwei Nächte zu akklimatisieren. Penitentes liegt immerhin 2.600 Meter hoch. Der Parkeingang zur Normal-Route, befindet sich ein paar Kilometer von Puente del Inca entfernt. Dort hat man sich bei der Nationalpark-Verwaltung zu melden und sein Permit vorzuzeigen. Spätestens nach 20 Tagen ist an der gleichen Stelle "Check Out". Der 2-Tagesmarsch zum Basislager ist etwa 32 Kilometer lang.


unterer Teil der Normal-Route

Wir nahmen, neben einem geräumigen 2-Personen-Zelt für das Basislager, ein leichtes Zelt (1,95kg) für die Hochlager mit. Es war weniger geräumig, aber bei Minus 8 Grad (innen) kann man schon mal etwas  zusammen rücken.
Da der Höhenunterschied vom BC zum Gipfel 2.600 Meter beträgt, richten die meisten Expeditionen  ein, zwei oder drei Highcamps ein. Aufgrund der starker Stürme Anfang Dezember, beschränkten wir uns auf 1 Highcamp (Nido de Condores, 5.600 Meter). Weiter oben war der Wind zu stark. Es gab während unseres gesamten Aufenthaltes am Berg nur wenige Tage (vielleicht gerade mal zwei) an denen die Windgeschwindigkeiten einen Gipfel-Besuch zuließen. Meist waren es etwas mehr als 100 km/h!


Unser Zelt im Highcamp hielt Stürmen bis 100 km/h stand.

Eine (mehr oder weniger genaue) Wettervorhersage für jeweils 5-6 Tage bekommt man im Basislager von den größeren Agenturen. Damit und mit dem Stand seiner Höhen-Akklimatisation sollte man den Termin seines Gipfel-Versuches planen. Es schadet sicher nicht, wenn man zusätzlich den Luftdruck-Verlauf und die Wolkenbilder im Auge behält.
Dazu hatten wir viel Zeit, wenn wir tagelang im Basislager saßen, auf besseres Wetter warteten und mit den anderen Expeditionen die beste Gipfel-Taktik diskutierten. Egal mit wie vielen Camps man es versuchte, an genau dem selben Tag trafen sich alle, irgendwo oberhalb von 5.600 Metern wieder. Die meisten drehten  zwischen 6.000 und 6.500 allerdings wieder um. Ich schätze mich glücklich, es bis 6.962 geschafft zu haben.


Aus Schutt und Sand und bis zu 60 Grad steil - die "Canaleta", nur 300 Höhenmeter unter dem Gipfel.

Neben der Normal-Route über "Plaza de Mulas" ist in den letzten Jahren die s.g. "Falsche Polen-Route" sehr populär geworden. Diese trifft, von der anderen Seite des Berges kommend", bei einer Höhe von 6.000 Metern auf die Normal-Route und folgt dieser zum Gipfel.
Ursprünglich wollten wir dieses Jahr dort auf- und über die Normal-Route absteigen. Das ist von der Logistik etwas aufwendiger, denn die Basislager-Ausrüstung muss mit Mulis am Bergfuß, auf die andere Seite gebracht werden, während man selbst den Berg überschreitet. Letztendlich verzichteten wir, weil zu unserem frühen Reisetermin das Basislager auf der anderen Seite (Plaza Argentina) noch nicht eingerichtet war.

Link: Beschreibung Normal-Route


2012/12/21

Aconcagua

27.11. - 15.12.2012








Link: Höhen-Diagramm


2012/11/21

Mercedes Sosa

Es ist Zeit eine Künstlerin aus Argentinien zu ehren. Indem die im Oktober 2009 verstorbene Mercedes Sosa, den Indigenas, der Landbevölkerung und unterdrückten Frauen ihre Stimme lieh, traf sie das, von Kolonialismus und Diktaturen geprägte, kollektive Gefühl Lateinamerikas.
Während der Militärdiktatur Argentiniens (1976 bis 1982) blieb Mercedes Sosa erst im Land, wurde aber verhaften und floh später ins Exil nach Europa. 1983 kehrte sie nach Argentinien zurück. Seitdem zählte sie zu den geliebtesten Musikerinnen ihrer Heimat.

In ihrem letzten Album "Cantora" (2009) wirkten die aktuell populärsten, lateinamerikanischen Musiker/innen mit. Dieses Album wurde für drei Latin-Grammys nominiert und weit über Lateinamerika hinaus bekannt.
Das nachfolgende Video zeigt Mercedes Sosa, gemeinsam mit Shakira in einem Konzert 2008 in Buenos Aires. Sie ist bereits von Alter und Krankheit gezeichnet. Das Lied "La Maza" berührt in seiner sparsamen Interpretation.