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2025/03/30

Templo Machay (Ecuador) 4.705 m. / T3

Der Templo Machya ist eine geheimnisvolle Höhle, auf 4.700 Metern Höhe, an den Hängen des Chimborazos. Wahrscheinlich diente sie über Jahrhunderte hinweg den Peruha Indianern als Ort für relegiöse Rituale. Einheimische besuchen die Höhle auch heute noch und legen dort Opfergaben nieder. Das Wort Machay steht auf Quechua für "Höhle" oder "Heiliger Ort".

Ich habe den Templo Machay einen Tag vor meiner Chimborazo-Besteigung besucht und ein kleines Opfer niedergelegt. Tatsächlich zeigte sich Apus, der Berggeist, daraufhin gnädig und gestattete mir einen fast schon zu einfachen Zugang zum Gipfel.


Höhleneingang (Bildmitte) Chimborazo im Hintergrund

In den Andenländern existiert eine große Vielfalt, was Götter, Geister und Heilige angeht. Die nachfolgende Aufstellung ist nicht vollständig...

  • Pachamama (Mutter Erde) ist die zentrale Gottheit innerhalb der andinen Mythologie. Sie steht für die Erde als lebendiges Wesen, die die Menschen nährt.
    Umweltzerstörung und Respektlosigkeit gegenüber der Natur erregen ihren Zorn und werden mit Missernten oder Naturkatastrophen bestraft.
  • Inti, der Sonnengott der Inka, wird als Quelle der Wärme und des Lebens verehrt. Er wird oft als goldene Sonnenscheibe mit Gesicht dargestellt. Auf vielen Bergen der Anden wurden Opfergaben an Inti, aus Gold, Silber, Coca-Blättern und manchmal Menschenopfern (besonders Kindern) gefunden.
  • Mama Killa (auch Mama Quilla) ist die Mondgötting und die Gamahlin des Sonnengottes Inti. Sie wird als Schutzpatronin der Frauen, der Ehe und der Fruchtbarkeit verehrt.
  • Supay, der Gott der Unterwel wird mit dem Tod und dem Bösen assoziiert, vergleichbar mit dem Teufel der christlichen Mythologie. Allerdings wird Supay nicht ausschließlich negativ gesehen. In traditionellen Tänzen und Festen der Anden wird er oft als schelmische Figut dargestellt.
  • Apus sind eine Gruppe von Schutzgeistern, die über die Berge der Anden wachen. Jeder Berg hat seinen eigenen Apus. Oft wrden besonders hohe Berge selbst, als die Apus (Schutzheiligen) einer ganzen Region betrachtet. (Ausangate, Salkantay, Illimani)
  • Illapa, der Gott des Donners und des Regens spielt eine entscheidende Rolle für das Wetter und damit für die Fruchtbarkeit der Felder.


Opfergaben im Templo Machay


Ich bin zum Templo Machay von der Chimborazo Base Camp Lodge aus, also aus dem Süden kommend, aufgestiegen. Es sind von dort etwa 800 Höhenmeter und ich habe für Auf- und Abstieg 3:30 Stunden benötigt. Der Pfad führt über weite Grasflächen, Sand und zum Schluß durch etwas Geröll sehr abwechslungsreich zur Höhle hinauf. Manchmal habe ich kurz den Weg verloren, der an manchen Stellen nur schwach ausgeprägt ist.
Es gibt einen weiteren Weg, aus Nordwesten, vom Refugio Carell kommend. In diesem Fall bewegt man sich bei der Wanderung nahezu auf konstanter Höhe. Das Refugio Carell ist mit 4.900 Metern sogar etwas höher gelegen.


Aufstiegsroute von Süden






Am Besten besucht man den Chimborazo Nationalpark während der Trockenzeit in den Monaten Juni bis August oder Dezember bis Januar. Dann sind die Wetterbedingungen stabiler und die Sicht besser.
In dern Monaten Juli und August bläst meist ein stärkerer Wind und es ist kälter.
Außerhalb dieser Zeiten muss man mit häufigen Regenfällen und Nebel rechnen. Prinzipiell kann man den Nationalpark aber ganzjährig besuchen.


Eingang Templo Machay



2025/01/26

Chimborazo (Ecuador) 6.263 m, PD

Der erloschene Vulkan Chimborazo ist ein wuchtiger Eiskoloss und der einzige 6.000er Ecuadors. Lange Zeit vermutete man in ihm, den höchsten Berg der Erde. Tatsächlich befindet sich sein höchster Punkt, am weitesten vom Erdmittelpunkt entfernt (2km mehr als beim Mt. Everest), nicht jedoch vom Meeresspiegel.
Bereits 1802 versuchte Alexander von Humbold eine Besteigung des Chimborazo und erreichte dabei eine Höhe von 5.500 Metern. Am 04.01.1880 gelang dann durch dem Briten Edward Whymper und seinen Bergführern Jean-Antoine und Louis Carrel die Erstbesteigung.

Ich war im Jahr 2010 zum ersten Mal auf dem Chimborazo und jetzt erneut. (Dzember 2024) Aktuell hat sich die Normal-Route leicht verändert. (Beschreibung unten) Die Zugänglichkeit ist nach wie vor gut und die Organisation recht einfach. Alles in allen, nach wie vor, ein lohnendes Bergziel.




Ausgangspunkt für eine Chimborazo-Besteigung sind normalerweise die Städte Riobamba oder Ambato. Von Quito erreicht man beide Städte sehr gut mit einem öffentlichen Bus, ab Terminal Terrestre Quitumbe, im Süden der Stadt. Die Fahrt kostet 5,60 USD (Stand: Dezember 2024) und dauert etwa 3,5 Stunden. Die Busse verkehren zu den Hauptzeiten mindestens stündlich. Diese Art der Reise ist meine Empfehlung. Die Busse sind modern und man kommt auf natürliche Weise mit den Einheimischen in Kontakt.

Für die Logistik am Chimborazo und für dessen Besteigung benötigt man die Unterstüzung lokaler Bergführer. Ich hatte dazu kurz vorher Kontakt zur Argentur ECUADOR ECO ADVENTURE aufgenommen und ein kleines 5-Tage-Paket mit allen Transporten, zwei Besteigungen (Carihuairazo und Chimborazo) drei Nächten in der Chimborazo Basecamp Lodge und Refugio am Chimborazo gebucht. Ein anderer Anbieter in Riobamba ist Julio Verne Travel

Refugio Carrel (4.800 Meter)

Es gibt zwei Hütten am Chimborazo: Refugio Carrel auf 4.800 Metern und Refugio Whymper, 200 Meter höher. Allerdings wird die Whymper Hütte zurzeit nicht betrieben. (Stand: Dezember 2024) Der Grund ist, dass die "alte" Normal-Route, oberhalb der Hütte sehr stark steinschlaggefährdet ist. Tatsächlich hat sich das Bild seit meinem letzten Besuch am Chimborazo stark verändert. Es gibt jetzt kein Schnee und Gletscher mehr unterhalb von 5.400 Metern. Ich glaube damals haben wir schon bei 5.100 Metern die Steigeisen angelegt.


Die Zeichnung zeigt den alten Zustieg (rote Linie) und den neuen Zustieg (grüne Linie). Etwa auf 5.500 Metern treffen beide Routen zusammen. Dort beginnt auch erst der Gletscher.

Auf 5.300 Metern befindet sich ein Highcamp, mit fest installierten Zelten. Ich hätte von dort einen kurzen Aufstieg machen können. Allerdings habe ich mich dagegen entschieden. Der Grund war, dass ich zuvor nur den Carihuairazo bestiegen hatte, der mit 5.000 Metern nicht besonders hoch ist. Wahrscheinlich hätte ich im Highcamp weder schlafen, noch regenerieren können.

Viel geschlafen habe ich aber auch im Refugio Carrel nicht, nur ungefähr 3 Stunden. Wegen des weiten Weges zum Gipfel, sind wir schon kurz nach 23 Uhr losgegangen.

Sonnenaufgang beim Abstieg

Der Weg bis zum Highcamp ist ein guter Pfad und nicht besonders steil. Ideal um in der Nacht seinen Rhythmus zu finden. Oberhalb des Camps geht es, wahlweise links oder rechts am El Castillo Felsen weiter. Wir haben irgendwo dort bereits die Steigeisen angezogen, da der Untergrund teilweise vereist war und erste Schneefelder auftauchten. Am Übergang zum Gletscher kamen kurzzeitig auch die Eispickel zum Einsatz. Die Kletterstücke waren aber immer nur wenige Meter lang. Anders als bei meinem ersten Besuch gab es diesmal auch eine sehr gute Spur im Gletscher. Der Gletscherbruch, etwa auf 5.800 Metern, kahm mir diesmal allerding etwas gewaltiger vor.
Oberhalb dessen war es dann wieder langweilig was den Berg betrifft, dafür begann ich die Höhe zu merken. Den Vorgipfel Veintemilla (6.228), erreichten wir trotzdem weit vor 5.00 Uhr und bei völliger Dunkelheit. Von dort ist es ein ca. 600 Meter Übergang zum höchsten Punkt, dem Whymper-Gipfel (6.263). Wir erreichten ihn im Zwielicht, um 5.15 Uhr. Die Sonne war noch nicht aufgegangen. Ich konnte aber schon erste Fotos machen...


Chimborazo kurz vor Sonnenaufgang

An unserem Gipfeltag waren wir allein auf dem Berg. Die Tage vorher war wohl auch jeweils immer eine Seilschaft unterwegs. Für einen Klassiker sieht der Chimborazo also noch relativ wenige Besteigungen. Im Vergleich zu 2010 scheint der Tourismus aber deutlich zugenommen zu haben. Dafür spricht auch die Tatsache, dass es diesmal eine durchgehende Spur im Gletscher gab.

Es ist unbedingt wichtig, dass man den Gipfel sehr zeitig am Morgen erreicht. Danach wird der Schnee weich und der Abstieg mühselig und es in der Spaltenzone gefährlich. Ab dem späten Vormittag kann man davon ausgehen, dass der Berg sich in Wolken hüllt und die Orientierung kann schwierig werden. 


Spur von Veintemilla zum Whymper Gipfel


  • Gipfeltag: 02.12.2024
  • Distanz: 12 km / 9 Std. in Auf- und Abstieg
  • 1.500 Höhenmeter

  • Besteigungszeit: ganzjährig möglich
    (beste Monate: Dezember - Januar und Mai - Juli)
  • Ausrüstung: Hochgebirgsausrüstung, Pickel, Seil, Steigeisen, Helm, warme Bekleidung, Stirnlampe
  • GPS Track

 

 

2010/12/22

Chimborazo Video

Am 4. Juli diesen Jahres bestieg ich den Chimborazo in Ecuador. Es wahr ziemlich mühsam, stürmig, und kein besonders guter Tag. Zusammen mit meinem lokalen Partner Eloy, erreichte ich nach 5:30 Std. den Veintemilla Gipfel. (6.267) Der eigentlich höchste Punkt (Whymper Gipfel) liegt etwa 30 Meter höher und normalerweise nur 20 Minuten Wegzeit entfernt.
Wir versuchten noch dorthin zu gelangen. Aber es war wegen einer großen Spalte schwierig und ich fühlte mich schon sehr schwach und wollte diese Spalte nicht umgehen. Also beließen wir es dabei und drehten um. Mein Fotoapparat war zu diesem Zeitpunkt schon total eingefroren, was bisher nur am McKinley passierte. Zum Glück funktionierte die Videokamera.



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2010/07/13

Cotopaxi & Chimborazo

Der DEFA Regisseur Rainer Simon drehte in den 70iger und 80iger Jahren eine Reihe von realistischen Filmen über das Leben in der DDR. Meist wurden von diesen Filmen nur geringe Anzahlen von Kopien angefertigt und diese dann in besonders kleinen Filmkunsttheatern gezeigt. Oft musste Simon zuvor Szenen wegschneiden, neu drehen und Dialoge komplett umschreiben. Der Film „Jadup und Boel“ zum Beispiel, wurde erst acht Jahre nach seiner Fertigstellung aufgeführt. (1988) Andere Projekte wurden bereits vor der Umsetzung verworfen.
In dieser Zeit beschloss Simon keine Gegenwartsfilme mehr zu drehen. Als ihm ein Buch über Alexander von Humboldt angeboten wurde, griff er zu.

Der 1988 in Ecuador gedrehte Film "Die Besteigung des Chimborazo" handelt vom Ringen des jungen Humboldt (Jan Josef Liefers) gegen scheinbar feststehende Weltbilder. Der Chimborazo (6.310), galt damals noch als höchster Berg der Erde. Tatsächlich ist er der höchste Berg Ecuadors und einer der höchsten Vulkane der Welt. Humboldt scheiterte im Jahr 1802 grandios an diesem Eis-Klotz, erreichte aber 5.500 Meter. Er kam damit höher als jeder Mensch vor ihm.
Als der Film 1990 in unsere Kinos kam, war ich etwas enttäuscht, denn von Humboldts Besteigungsversuch war die meiste Zeit nur weiße Suppe aus Nebel und Schnee zu sehen. Trotzdem setzte sich der Berg in meinen Gedanken fest.
Nun weiß ich, dass es am Chimborazo fast immer so aussieht. Vielleicht war seine wahre Höhe so lange ungewiss, weil er im Nebel eingehüllt, fast nie zu sehen ist.
Man geht den Berg Nachts an, um bei Sonnenaufgang den Gipfel zu erreichen. Schon im Laufe des Vormittages zieht ein dichter, feuchter Nebel auf, der die Orientierung und Wegfindung im Abstieg erschwert. Der Schnee weicht auf und man sinkt sehr tief ein.


Der Zugang zum Chimborazo ist heute einfach. Eine Schotterpiste führt bis zu einem Parkplatz auf 4.800 Metern Höhe. Dort und auf 5.000 Metern gibt es jeweils eine Berghütte zur Übernachtung. Der weitere Weg ist eine anspruchsvolle Eistour in bis zu 45 Grad steilen und mit tiefen Spalten durchzogenen Gelände. Wegen dieser Spalten und einer generell schwierigen Wegfindung, ist von Alleingängen abzuraten. Ich kletterte darum mit einem lokalen Führer.

An Gipfeltag (04.07.) verfluchte ich mich dafür, mein Training in den letzten Wochen so nachlässig betrieben zu haben... Die steilen Anstiege, über vereiste Felsen und vor allem tiefe, vom Wind zerfurchten Schneehänge, forderten meine komplette Kraft. Unsere Route führte uns direkt zum "Veintimilla-Gipfel" (6.267), den wir bei Sonnenaufgang erreichten. Dieser Punkt wird bereits als Gipfelerfolg anerkannt. Etwas höher (6.310) allerdings liegt der "Whymper-Gipfel", ein mäßiges Hügelchen im Gipfelplateau, etwa 30 Minuten von der "Veintimilla" entfernt. Wir versuchten dorthin zu gelangen. Die kleine, zwischenliegende Mulde war an diesem Tag allerdings komplett spaltenverseucht und eine mögliche Umgehung recht ungewiss. Also erklärten wir in der Mulde den Chimborazo für bestiegen und quälten uns ein zweites Mal zur sturmumheulten "Veintimilla" hinauf. Immerhin waren wir die einzigen Bergsteiger des Tages (von etwa 20), denen das gelungen war.


Als Lieblingsberg bleibt mir allerdings der Cotopaxi (5.897) in Erinnerung, welchen ich 4 Tage zuvor (30.06.) bestieg. Der noch aktive Vulkan weißt eine ebenmäßige Kegelform auf und hat eine Höhe von 5.897 Metern. Die Besteigung ist weniger anstrengend als am Chimborazo, doch finde ich etwas abwechslungsreicher. Wir bestiegen ihn sehr leicht und schnell und hätten den Gipfel bereits vor Sonnenaufgang erreicht, legten wir nicht eine 45-minütige "Zwangspause" vor dem Schlussanstieg ein.
Während der Akklimatisation im Cotopaxi-Nationalpark habe ich den Berg vielleicht 100 mal fotografiert. In allen erdenklichen Erscheinungen, bei jedem Licht, mit und ohne Wolken. Er ist einer der schönsten Berge der Welt...

2010/06/15

viajo a Ecuador

Nächste Woche bin ich (gemeinsam mit Kathrin) schon in Ecuador. Unser Flug geht von Leipzig über Frankfurt, Houston nach Quito. (Ankunft: 21.06. / 22.59h)
Ich habe vorige Woche ein Hotel für die ersten drei Tage in Quito vereinbart und eine Abholung vom Airport. Hotel: Casa Helbling.

Danach fahren wir zur Akklimatisation in den Cotopaxi Nationalpark. Wir wohnen im Zelt auf dem Gelände der Hosteria Tambopaxi. Das habe ich heute per eMail vereinbart. Wir können dort im Restaurant Frühstück und Abendbrot haben. Die Leute können uns auch am 28. Juni zum Cotopaxi fahren und ggf. einen Guide besorgen. Cotopaxi Besteigungsversuchg könnte dann am 29. oder 30. Juni sein. Aber soweit denke ich im Moment noch nicht. Hoffen wir das gutes Wetter wird. Im Moment regnet es noch viel und der Wind ist ziemlich stark. (50kmh) Wenn es gut wird am 05. oder 06. Juli der Chimborazo. Aber wahrscheinlich kommt alles anders...