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2018/11/29

Cerro Manchòn (3.720)

Nun zum zweiten Mal besuchten wir, den in der Nähe von Santiago de Chile gelegen Nationalpark Yerba Loca. Dieses Naturreservat zieht sich von 1.900 bis auf etwa 3.000 Metern Höhe entlang des Yerba Loca Flusses. Die Höhe ist ideal zur Akklimatisation.
Wir waren zwischen dem 23. und 26. Oktober dort und hatten ursprünglich zwei Lager (Villa Paulina, 1.950 / La Lata, 2.800) geplant. Wegen des langen Winters hat das leider nicht gepasst: der Weg ab Villa Paulina flussaufwärts, war noch wegen Steinschlaggefahr gesperrt. Immer wieder rollten abtauende Felsbrocken die Berge hinab auf den ganz unten verlaufenden Wanderweg. Beim Parkeingang musste ich eine Erklärung unterschreiben, dass wir diesen Weg meiden werden. Wohl war es aber möglich, ab Villa Paulina auf ein paar Berge zu steigen.


Yerba Loca (Villa Paulina) mit Blick zum Cerro Manchòn

So machten wir am zweiten Tag eine Wanderung zum Refugio Aleman, in der Nähe von Farellones. Diesen Ort kannten wir schon, nicht aber den Weg ab Villa Paulina. Er führt u.a. an einem Condor-Horst vorbei. Man kann sich bis auf etwa 100 Meter annähern und den imposanten Greifvögel sehr nahe sein. Immer wieder sieht man Condore auch hoch am Himmel kreisen. Es gab in den letzten Jahren in Chile ein sehr erfolgreiches Wiederansiedlungs-Programm, nachdem die Vögel fast ausgestorben waren.
Der Weg zum Refugio Aleman ist gut markiert, leicht begehbar und der Höhenunterschied von 530 Metern, zunächst ausreichend.


Grat am Cerro Manchòn (etwa 3.200 Meter)

Mehr Höhendifferenz (1.770 Meter) gönnten wir uns am nächsten Tag, bei der Besteigung des Cerro Manchòn. Auf einer Karte, die wir am Parkeingang bekommen hatten, war der Weg eingezeichnet. Er führt von Willa Paulina (Brücke am Anfang) auf der anderen Fluss-Seite, zunächst zu einem Aussichtspunkt und dann weiter zu einer Bachquerung. Kurz danach wendet man sich nach links und sucht einen Aufstieg, den breiten Bergrücken hinauf. Im unteren Abschnitt gibt es keinen richtigen Weg. Wenn man aufmerksam steigt, kann man jedoch Spuren erkennen.


Gipfelgrat (etwa 3.400 Meter)

Etwa bei 2.950 Metern, der erste Vorgipfel ist erklommen, wendet der Weg sich nach rechts zum recht langen Gipfelgrat. Hier ist der Weg nun besser sichtbar. Allerdings konnten wir ihn, aufgrund von Schnee, nicht immer ganz genau folgen. Manchmal gab es darum eine kleine Felskletterei, an den fünf weiteren Vorgipfeln. Zum Schluss geht es einigermaßen flach eine Schutt-Abhang hinauf. Auf dem Gipfel steht ein kleines Kreuz und liegt ein Gipfelbuch. Der Ausblick imponiert vor allem in Richtung La Paloma Gletscher. Leider hatten wir keine besondere Sicht.


Gipfelblick vom Cerro Manchòn in Richtung La Paloma Gletscher

Die Tour ist nicht ohne! Für die 1.770 Höhenmeter haben wir im Aufstieg immerhin 6,5 Stunden gebracht, 11 Stunden hin und zurück. Es sind insgesamt knapp 16 Kilometer.

2016/04/17

Nationalpark Yerba Loca

Wenn im Sommer große Hitze über Santiago liegt, fliehen die Bewohner der chilenischen Hauptstadt gerne in die Berge. Im Nordosten zum Beispiel hinauf in Richtung Farellones und den Schigebiete von La Parva und dem Valle Nevado. Auf halber Strecke des Camino a Farellones befindet sich der Eingang zum Nationalpark Yerba Loca. Für uns ein guter Ort für die Höhen-Akklimatisation.

Will man aus Europa kommend einen 6.000er der Anden besteigen, ist es besser ein paar Tage zwischen 2.000 und 3.000 Höhenmeter zu akklimatisieren. Yerba Loca bietet sich an, liegt es doch sehr nahe bei Santiago und schon ausreichend hoch. 


abendlicher Blick von Villa Paulina

Das Tal zieht sich, ein wenig eingeklemmt zwischen zwei Bergketten, von 1.800 Metern hinauf auf eine Höhe von 3.900. Flora und Fauna sind vielfältig und wechseln entsprechend der Höhelage. Es gibt mehrere Plätze, in unterschiedlicher Höhe, an denen Camping erlaubt sind. Die meisten Santiago'er schaffen es allerdings nur bis Villa Paulina (mit dem Auto) wo sich fröhlich ein langes Wochenende verbringen lässt.


Flora, nahe Los Hornitos (2.500m)

Der in Villa Paulina (2.000m.) beginnende schmale Wanderweg folgt dem Rio Yerba Loca talaufwärts bis zur Basis des, auf einer Höhe von 3.900 Metern liegenden, La Paloma Gletschers und ist 19 Kilometer lang.
Wir wanderten am ersten Tag nur 5 Kilometer bis zu einem Platz der Los Hornitos heißt, auf 2.535 Meter. Am zweiten Tag 4 weitere Kilometer nach La Lata auf 2.800 Meter. Nach einer Nacht dann zurück ins fröhliche Villa Paulina. Von dort am nächsten Tag zum Parkeingang, von wo wir zurück nach Santiago trampten.


La Lata (2.800m.)

Leider kann man den Eingang zum Nationalpark Yerba Loca nicht mit dem Bus erreichen, welcher nur im Tal verkehrt, aber nicht den Camino a Farellones hinauf fährt. Uns brachte ein chilenischer Freund dorthin, wobei wir auf der Strecke noch zwei Wanderer einsammelten.
Trampen oder Taxi ist in der Sommer-Hitze deutlich besser als laufen. Den Park-Eingang erreicht man exakt in Kurve 15. Von dort kann man nach Villa Paulina laufen oder ggf. auf schlechter Straße fahren.



2014/03/01

Höhenanpassung um Santiago

Steigt man in Santiago de Chile aus dem Flugzeug befindet man sich nur etwa 500 Metern über dem Meeresspiegel. Um auf hohe Berge zu kommen, muss man sich in der Hauptstadt nicht lange aufhalten. Die Anden sind zum Glück nicht weit.


Santiago de Chile eingebettet in die Anden-Ausläufer

Bei unserem Besuch im November, reisten wir direkt vom Flughafen in den etwa 40 Kilometer entfernten Anden-Ort Farellones weiter. Hier und in den angrenzenden Orten La Parva und El Colerado kommen im chilenischen Winter die Ski-Sportler aus Santiago hinauf. Dann ist die einzige Zufahrtsstraße entlang des "Camíno a Farellones", mit seinen 48 Kehren, genauso überfüllt wie die Pisten und Hotels der drei Orte.



Der Anden-Ort Farellones ist im Sommer verlassen

Im Sommer (November bis März) ist jedoch alles verlassen und die Hotels haben geschlossen. Mit einer Ausnahme: dem Hotel de Farellones. Wir waren allerdings die einzigen Gäste.
Man kann von Farellones aus ein paar kleine Wanderungen unternehmen, z.B. auf gleicher Höhe zum Refugio Aleman (für Deutsche ein Muss) von wo man einen guten Blick zu den Gletschern des Cerro La Paloma (4.910) und Cerro Altar (5.180) hat.


das verfallene Refugio Aleman 

An den Folgetagen sind wir noch auf den langweiligen Cerro Colorado (3.339) und den etwas spannenderen Cerro La Parva (4.047) gestiegen. Im Winter fahren im unteren Bereich Lifts, im November war alles abgestellt.
Diese beiden Berge liegen oberhalb des Ortes La Parva und bieten gute Sicht zum Anden-Hauptkamm mit der Plomo Gruppe.


Blick auf La Parva vom Cerro Colorado aus 

Der Cerro Plomo ist der interessante Berg der Region. In der Nähe des Gipfels fand man 1954 die mumifizierte Leiche eines achtjährigen Jungens, welchen die Inka dem Berg opferten.
Die Normal-Route verläuft über den breiten Fels-Pfeiler, rechts des Iver-Gletschers. (Foto unten) Die Gletscher-Routen (45° und 60°) sehen verführerisch aus.


Blick vom Gipfel des C. La Parva (4.047) über C. Pintor (4.180) zum C. Plomo (5.424)