Wir waren zwischen dem 23. und 26. Oktober dort und hatten ursprünglich zwei Lager (Villa Paulina, 1.950 / La Lata, 2.800) geplant. Wegen des langen Winters hat das leider nicht gepasst: der Weg ab Villa Paulina flussaufwärts, war noch wegen Steinschlaggefahr gesperrt. Immer wieder rollten abtauende Felsbrocken die Berge hinab auf den ganz unten verlaufenden Wanderweg. Beim Parkeingang musste ich eine Erklärung unterschreiben, dass wir diesen Weg meiden werden. Wohl war es aber möglich, ab Villa Paulina auf ein paar Berge zu steigen.
Yerba Loca (Villa Paulina) mit Blick zum Cerro Manchòn
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So machten wir am zweiten Tag eine Wanderung zum Refugio Aleman, in der Nähe von Farellones. Diesen Ort kannten wir schon, nicht aber den Weg ab Villa Paulina. Er führt u.a. an einem Condor-Horst vorbei. Man kann sich bis auf etwa 100 Meter annähern und den imposanten Greifvögel sehr nahe sein. Immer wieder sieht man Condore auch hoch am Himmel kreisen. Es gab in den letzten Jahren in Chile ein sehr erfolgreiches Wiederansiedlungs-Programm, nachdem die Vögel fast ausgestorben waren.
Der Weg zum Refugio Aleman ist gut markiert, leicht begehbar und der Höhenunterschied von 530 Metern, zunächst ausreichend.
Grat am Cerro Manchòn (etwa 3.200 Meter)
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Mehr Höhendifferenz (1.770 Meter) gönnten wir uns am nächsten Tag, bei der Besteigung des Cerro Manchòn. Auf einer Karte, die wir am Parkeingang bekommen hatten, war der Weg eingezeichnet. Er führt von Willa Paulina (Brücke am Anfang) auf der anderen Fluss-Seite, zunächst zu einem Aussichtspunkt und dann weiter zu einer Bachquerung. Kurz danach wendet man sich nach links und sucht einen Aufstieg, den breiten Bergrücken hinauf. Im unteren Abschnitt gibt es keinen richtigen Weg. Wenn man aufmerksam steigt, kann man jedoch Spuren erkennen.
Gipfelgrat (etwa 3.400 Meter)
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Etwa bei 2.950 Metern, der erste Vorgipfel ist erklommen, wendet der Weg sich nach rechts zum recht langen Gipfelgrat. Hier ist der Weg nun besser sichtbar. Allerdings konnten wir ihn, aufgrund von Schnee, nicht immer ganz genau folgen. Manchmal gab es darum eine kleine Felskletterei, an den fünf weiteren Vorgipfeln. Zum Schluss geht es einigermaßen flach eine Schutt-Abhang hinauf. Auf dem Gipfel steht ein kleines Kreuz und liegt ein Gipfelbuch. Der Ausblick imponiert vor allem in Richtung La Paloma Gletscher. Leider hatten wir keine besondere Sicht.
Gipfelblick vom Cerro Manchòn in Richtung La Paloma Gletscher
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Die Tour ist nicht ohne! Für die 1.770 Höhenmeter haben wir im Aufstieg immerhin 6,5 Stunden gebracht, 11 Stunden hin und zurück. Es sind insgesamt knapp 16 Kilometer.
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