Etwa 3.000 bis 4.000 Permits vergibt das argentinische Tourismus-Ministerium pro Jahr. Jeder Bergsteiger benötigt ein eigenes Permit und muss dieses persönlich in Mendoza erwerben. Es reicht aus, unmittelbar vor der Expedition im Ministerium zu erscheinen, ein paar Formulare auszufüllen und genug Geld dabei zu haben. Eine Qualifikation zum Höhenbergsteigen muss nicht nachgewiesen werden.
Die Preise für das Permit sind gestaffelt nach Saison und steigen von Jahr zu Jahr. (Es gilt der Tag, an dem man den Nationalpark betreten will) Im Preis enthalten ist eine Rettung bei Unfall und Höhenkrankheit.
Preise Saison 2012/13:
Nebensaison (15.11.-30.11. / 21.02.-31.03.) 270,- USD
Mittelsaison (01.12.-14.12. / 01.02.-20.02.) 510,- USD
Hauptsaison (15.12.-31.01.) 700,- USD - INFO hier
Weg zum Basislager "Plaza de Mulas" durch das Horcones-Tal |
Die allermeisten Touristen buchen den Aconcagua als "Pauschalreise" von zu Hause, inkl. Flügen, Zelten, Essen, Bergführer, u.s.w. Dagegen gibt es nichts einzuwenden. Das Permit muss trotzdem persönlich in Mendoza gekauft werden.
Wir führten unsere Reise weitestgehend selbstständig durch, nutzten aber einen Logistik-Service, der in Mendoza ansässigen Agentur INKA-Expedicions. Dieses Paket beinhaltete, von der eigentlichen Besteigung unabhängige Leistungen, wie den Transfer zum und vom Nationalpark, Hotel in Mendoza und Penitentes, den Muli-Transport der Ausrüstung zum und vom Basislager, sowie einige Mahlzeiten im Basislager.
Basislager "Plaza de Mulas" auf 4.360 m. Höhe
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Die notwendigen Einkäufe von Gas und Hochlager-Verpflegung müssen in Mendoza erledigt werden. Gas bekommt man ohne Schwierigkeiten in mehreren Trecking-Läden in der "Av. General Las Heras". Lebensmittel in jedem Supermarkt. (Achtung: aus dem Ausland dürfen nach Argentinien keine Lebensmittel eingeführt werden) In Penitentes und Puente del Inca (den letzten Orten vor dem Aconcagua-Nationalpark) kann man nichts einkaufen.
Ohne Agentur-Unterstützung ist es möglich mit öffentlichen Bussen, über die Fernstraße 7 (Richtung chilenische Grenze), zu den Orten Penitentes oder Puente del Inca zu gelangen. (Fahrzeit etwa 3-4 Stunden)
In beiden Orten gibt es einfache Hotels. Es ist sinnvoll hier eine oder zwei Nächte zu akklimatisieren. Penitentes liegt immerhin 2.600 Meter hoch. Der Parkeingang zur Normal-Route, befindet sich ein paar Kilometer von Puente del Inca entfernt. Dort hat man sich bei der Nationalpark-Verwaltung zu melden und sein Permit vorzuzeigen. Spätestens nach 20 Tagen ist an der gleichen Stelle "Check Out". Der 2-Tagesmarsch zum Basislager ist etwa 32 Kilometer lang.
unterer Teil der Normal-Route |
Wir nahmen, neben einem geräumigen 2-Personen-Zelt für das Basislager, ein leichtes Zelt (1,95kg) für die Hochlager mit. Es war weniger geräumig, aber bei Minus 8 Grad (innen) kann man schon mal etwas zusammen rücken.
Da der Höhenunterschied vom BC zum Gipfel 2.600 Meter beträgt, richten die meisten Expeditionen ein, zwei oder drei Highcamps ein. Aufgrund der starker Stürme Anfang Dezember, beschränkten wir uns auf 1 Highcamp (Nido de Condores, 5.600 Meter). Weiter oben war der Wind zu stark. Es gab während unseres gesamten Aufenthaltes am Berg nur wenige Tage (vielleicht gerade mal zwei) an denen die Windgeschwindigkeiten einen Gipfel-Besuch zuließen. Meist waren es etwas mehr als 100 km/h!
Unser Zelt im Highcamp hielt Stürmen bis 100 km/h stand. |
Eine (mehr oder weniger genaue) Wettervorhersage für jeweils 5-6 Tage bekommt man im Basislager von den größeren Agenturen. Damit und mit dem Stand seiner Höhen-Akklimatisation sollte man den Termin seines Gipfel-Versuches planen. Es schadet sicher nicht, wenn man zusätzlich den Luftdruck-Verlauf und die Wolkenbilder im Auge behält.
Dazu hatten wir viel Zeit, wenn wir tagelang im Basislager saßen, auf besseres Wetter warteten und mit den anderen Expeditionen die beste Gipfel-Taktik diskutierten. Egal mit wie vielen Camps man es versuchte, an genau dem selben Tag trafen sich alle, irgendwo oberhalb von 5.600 Metern wieder. Die meisten drehten zwischen 6.000 und 6.500 allerdings wieder um. Ich schätze mich glücklich, es bis 6.962 geschafft zu haben.
Aus Schutt und Sand und bis zu 60 Grad steil - die "Canaleta", nur 300 Höhenmeter unter dem Gipfel. |
Neben der Normal-Route über "Plaza de Mulas" ist in den letzten Jahren die s.g. "Falsche Polen-Route" sehr populär geworden. Diese trifft, von der anderen Seite des Berges kommend", bei einer Höhe von 6.000 Metern auf die Normal-Route und folgt dieser zum Gipfel.
Ursprünglich wollten wir dieses Jahr dort auf- und über die Normal-Route absteigen. Das ist von der Logistik etwas aufwendiger, denn die Basislager-Ausrüstung muss mit Mulis am Bergfuß, auf die andere Seite gebracht werden, während man selbst den Berg überschreitet. Letztendlich verzichteten wir, weil zu unserem frühen Reisetermin das Basislager auf der anderen Seite (Plaza Argentina) noch nicht eingerichtet war.
Link: Beschreibung Normal-Route
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