Vermutlich handelt es sich bei den drei gefundenen Kinder-Leichnamen (ein 4 bis 5 Jahre alter Junge, ein gleichaltriges, sowie ein 13-jähriges Mädchen) um Opfer eines Inka-Rituals (Copachocha) vor über 500 Jahren. Ihr Tot war wohl lange geplant und vorbereitet, jedoch lassen sich an den Mumien keine Spuren körperlicher Gewalt erkennen. Es gilt an wahrscheinlichsten, dass sie in der extremen Höhe einfach eingeschlafen und nicht wieder aufgewacht sind. Mit gut erhaltenen Haar-Proben des älteren Mädchens konnte ein einjähriger Coca- und Alkohol-Konsum nachgewiesen werden. In den Wochen vor dem Tod war der Konsum der berauschenden Substanzen besonders stark.
Video: Bergung der Mumien vom Llullaillaco
Im Januar 2017 wird uns eine Expedition zum Llullaillaco führen. Zuvor auch zum Cerro El Plomo in den Anden sowie zum Vulkan Pilli in der Atacama, anderen Fundstätten von Inka-Opfern. Am Plomo wurde die Mumie eines Jungen entdeckt, am Pilli Schmuck und Keramik aus der Inka-Zeit.
Die Besteigung des Plomo (5.424), in den Nähe von Santiago, soll uns als Eingeh-Tour dienen. Pilli (6.046) und Llullaillaco (6.739) sind schwerer zugänglich und erfordern den ganzen logistischen Aufwand einer großen Expedition. Insgesamt werden wir 7 Teilnehmer sein.
Unsere Vorbereitungen sind fast abgeschlossen, die Flüge sind gebucht und mit Spondylus-Chile haben wir einen bewährten, lokalen Logistik-Partner an der Seite. In der verbleibende Zeit können wir unsere Ausrüstung sortieren und uns konditionell vorbereiten.
Trotz geringer technischer Schwierigkeiten, sind diese Bergbesteigungen anstrengend und lang. Die Tatsache, dass vor 500 Jahren schlecht ausgerüstete Inkas, die für sie heiligen Berge bestiegen, wird uns nicht leichtsinnig machen. Wind und Wetter sind unberechenbar. Es kann gute Tage geben und Tage an denen ein Aufstieg unmöglich ist. Wir haben nur 3 Wochen Zeit für Akklimatisation und Besteigung.
Hier habe ich einige Dokumente zum Forschungsstand der Inka-Opfer abgelegt. (englisch-sprachig)
- Artikel National Geographic (November 1999)
- Arbeit von Jennifer L. Faux zur Capacocha Zeremonie
- umfangreiche Studie von J. Reinhard zu Inka Ritualen und den heiligen Bergen
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