2017/12/27

El Corazón (4.798)

Fährt man über die Panamericana in Richtung Cotopaxi-Nationalpark, bzw. Latacunga, sieht man auf der rechten Seite den Vulkan Corazón, welcher sich über die Felder um den Ort Machachi erhebt. Er wird nicht sehr viel bestiegen, gelten doch die beiden nahen Ilinizas und besonders der Cotopaxi als interessantere Ziele. Wer etwas abseits ausgetretener Pfade wandern will, findet am Corazón aber eine schöne Alternative.

Nach unserer Besteigung des Imbabura wollten wir hier unsere Höhen-Akklimatisation noch etwas verbessern. An der Süd-Route des Corazón, liegt der Ort "El Chaupi immerhin auf einer Höhe von 3.345 Metern. Das kleine Dorf bietet auch einen netten Einblick in das Leben der Bauern am Stadtrand von Quito. Wir wohnten 3 Nächte in der Hosteria La Llovizna, einem einfachen und preiswerten Hostal. Bladimir, der Besitzer, half uns mit einem Transport zum Berg und ein Tag später auch noch mal zum Vulkan Ruminahui, im Cozopaxi Nationalpark.





Auch am Corazon ist es, wegen der im Tageslauf aufziehenden Wolken, notwendig sehr zeitig aufzubrechen. Wir ließen uns um 6.00 Uhr von einer Camioneta abholen und in 30 Minuten bis zum 3.700 Meter hoch gelegenen Parkeingang fahren. (der Corazon gehört zum Illiniza-Nationalpark.) Es gibt dort ein Tor und ein Haus. Das Tor wurde geöffnet, nachdem wir einen Dollar entrichtet hatten.
Natürlich kann man von El Chaupi bis zum Tor auch laufen. Ich schätze man braucht dafür etwa 90 Minuten. Der Fahrweg beginnt kurz vor El Chaupi, von Quito kommend auf der rechten Seite. Es gibt ein Hinweisschild.


Straße ab El Chaupi in Richtung Corazon


Nachdem man das Tor passiert hat schlängelt sich der Fahrweg weiter aufwärts. Nach einer knappen Stunden Gehzeit, auf einer Höhe  von 4.020 Metern, macht der Weg eine scharfe Linkskurve. An dieser Stelle gibt es ein Schild, welches nach rechts auf den Wanderweg durch die zunächst seichten Grashänge am Corazon, weist. (S0° 33.453' W78° 40.225')
Wir folgten den meist gut sichtbaren Pfad, verloren ihn manchmal, fanden aber immer wieder sicher zurück. Die Route ist ziemlich logisch und führt in Richtung des auslaufenden Südwest-Grat des Corazon. Über einen steileren Abschnitt betritt man diesen etwa auf einer Höhe von 4.300 Metern.


Wanderweg in Richtung Corazon Süd-Grat


Der weitere Weg führt nun steinig und manchmal ausgesetzt aufwärts, immer den Grat entlang. Ab 4.500 Metern muss man zuweilen die Hände nehmen. Obwohl der Corazon allgemein als leichter Trekking-Berg beschrieben wird, gibt es auf 4.600 Metern eine etwas heikle Felsstufe. Ein befreundeter Bergführer aus Quito sagte mir, dass er dort seine Klienten immer an einem 20-Meter-Seil sichere. Die Stelle ist zwar gut kletterbar, aber schmal und ausgesetzt. Man kann sie nicht umgehen. Natürlich hatten wir kein Seil dabei. Aber ich fände es unverantwortlich, nicht die Verwendung eines solchen anzuraten. Ein kleiner Fehler, ohne Sicherung, könnte den freien Fall über knapp 100 Meter bedeuten. Egal auf welcher Seite, rechts wie links.



Südwest-Grad 

Auch danach folgt der Weg dem Grat-Verlauf, alle Hindernisse auf der rechten Seite umgehend. Große Schwierigkeiten gibt es nicht mehr zu bewältigen. Allerdings zieht sich der Weg noch an diversen Felsen vorbei, ehe man am flachen Gipfel-Plateau steht. (S0° 31.917' W78° 39.631')
Wir konnten keine weite Sicht geniesen. Inzwischen war der Berg in dicke Wolken gehüllt. Vom Gipfelkreuz war immerhin der Pfad der Nordost-Grat-Route erkennbar. Ich dachte mir, dass eine Überschreitung des Corazon eine schöne Aufgabe wäre. Man käme dann an der Estación Machachi raus. Wir hatten aber unsere Camioneta zum Parkeingang oberhalb von Chaupi bestellt und marschierten den Weg zurück wie gekommen.


Gipfel Corazón (4.798)



Noch ein paar Information zur Anreise nach El Chaupi: von Quito kann man vom Terminal Sur oder einem Punkt "El Trébol" den Bus nach Machachi nehmen. (Fahrzeit etwa 1h / Preise: 0,75$) In Machachi muss man in einen Bus nach Chaupi umsteigen. (Fahrzeit etwa 40 Minuten / Preis 0,5$) Der Bus nach Chaupi fährt an einer anderen Stelle ab, als der Bus von Quito ankommt. Etwa 200 Meter Entfernung. Am Besten die Einheimischen nach der "Parada de autobùs a Chaupi" fragen.




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