2014/08/05

Mulhacén Besteigung

Der höchste Berg des spanischen Festlandes ist nach dem vorletzten Herrscher des Königreiches Granada benannt. 

Abú al-Hasan 'Ali ben Saad, genannt Muley Hacén, verfügte zu Lebenszeiten, dass er auf dem höchsten Berg des Landes beerdigt sein wolle, dort wo er dem Himmel am nächsten sei. Sein Grab konnte jedoch niemals gefunden werden.

Die Anreise von Deutschland erfolgt am Besten über Granada in Andalusien. 
In der zum UNESCO Weltkulturerbe zählenden Altstadt Granadas treffen jahrtausendalte maurische, christliche und jüdische Kultur aufeinander. Die sich hoch über der Stadt erhebende "Alhambra" zählt zu den ältesten Festungsanlagen Europas.
Im ehemals maurischen Wohnviertel Albacín lässt sich leicht ein preiswertes Hotel finden. Ausserdem reihen sich eine Vielzahl traditioneller Restaurants aneinander, die die unterschiedlichen kulinarischen Einflüsse der wechselhaften Geschichte Andalusiens wiederspiegeln.



Granada mit Alhambra und Ausläufern der Sierra Nevada im Hintergrund


Von Granada, ab dem zentralen Busbahnhof, fährt dreimal täglich ein Linien-Buss in Richtung Bubion und Capileira. Über die Abfahrtzeiten kann man sich vor der Reise auf der Internet-Seite der Bus-Gesellschaft ALSA informieren und ebenfalls bereits Tickets kaufen. Die Fahrzeit beträgt 2:30 Stunden, eine Fahrt kostet 5,60€ (Stand: Mai 2014)

Im Ausgangspunkt der Wanderung, dem 1.450 Meter hoch gelegenem Ort Capileira, gibt es eine Vielzahl kleiner Hotels, Restaurants und Souvenir-Läden. (ganz wichtig: hier gibt es Wanderkarten) 
Die ehemals von karger Landwirtschaft geprägten Alpujarra-Dörfer, mussten sich komplett umstellen. Heute leben die Einwohner weitestgehend vom Tourismus, da ihre Art des Landbaus längst nicht mehr nährt.



Capileira, oberhalb des Poquera Tal


Über den genauen Routenverlauf zum Refugio Poqueira kann man sich am Informationszentrum im Ortskern von Capileira kundig machen. Der markierte Wanderweg führt zunächst abwärts zur Punte de Abuchite. Nach dieser, den Rio Poqueira überquerenden Brücke, folgt der Weg dem Poqueira-Tal aufwärts, vorbei an verlassenen Häusern, Dreschplätzen und teilweise im Schatten der seltenen Pyrenäen-Eichen. Man erreicht bald den verlassenem Ort La Cebadilla, mit dem Wasserkraftwerk Central Eléctrica del Poqueira. An dieser Stelle befindet sich der Zusammenfluss von Río Toril und Río Naute.



Bei klarem Himmel sieht man den Mulhacén schon im Zustieg zum Refgio.


Der weitere Weg folgt dem Río Naute und steigt an einer Informationstafel zunächst in Kehren recht steil an. Später wird es wieder flacher und der Bach zweimal über kleine Brücken überquert, bevor es abermals steil auf geht. Der Weg verläuft nun zwischen alten, maurischen Bewässerungskanälen. Man erreicht den "Cortijo de las Tomas" (2.100m.), wo Ziegen eingepfercht sind und Pferde weiden. Gegen Mittag können hier Wolken aus dem Tal aufziehen und die Sicht nehmen. Der Weg ist jetzt jedoch durch Holzpfähle markiert und führt in einer letzten Stunde zum Tagesziel, dem Refugio Poqueira, auf 2.480 Metern. Insgesamt benötigt man von Capileira bis zum Refugio etwa 4 Stunden.

Das Refugio Poqueira bietet in 7 Schlaf-Räumen bis zu 100 Bergwanderen einen Schlafplatz. Ausserdem kann man Frühstücken, zu Abend essen und etwas Proviant und Getränke kaufen. Es gibt einen Verleih von Steigeisen, Eispickel und anderer Ausrüstung. Zur jedem gebuchten Bett, steht im Gang des Refugios ein abschliessbarer Schrank für Wertsachen usw. 
Eine Reservierung ist vom Informationszentrum in Capileira möglich oder man kann selbst im Refugio anrufen. (Telefon-Nummer auf der Web-Seite) Eine Online-Reservierung ist aufgrund schlechter Internet-Verbindung nicht möglich, aber eigentlich auch nicht notwendig. (nur Feiertage, lange Wochenenden usw. beachten) Im Mai war die Hütte am Wochenende zwar gut besucht aber es gab noch genug Schlafplätze. Unter der Woche waren nur etwa 10 Betten belegt.



Refugio Poqueira (2.480) - die Aufstiegs-Route führt durch das Tal links


Am Gipfeltag kann man sich zwischen zwei Aufstiegs-Routen entscheiden. Oder besser auf der einen Route auf und der anderen absteigen. Der kürzere, aber steilere Weg führt unweit des Refugios, am Rio Mullhacén zur Laguna del Majano und von dort im steilen Zick-Zack, rechterhand direkt zum Gipfel. Für die 1.002 Höhenmeter benötigt man etwa 3 Stunden. Die Route ist mit Stein-Männchen markiert. Man sollte sich zuvor im Refugio über die Bedingungen informieren. Bis in den Mai kann Schnee liegen und Steigeisen und ggf. Eispickel erforderlich machen. Im Winter können hier Lawinen abgehen. Auch auf der Web-Seite des Refugio Poqueira werden aktuelle Zustandsberichte veröffentlicht. 



Unterer Routen-Verlauf am Gipfeltag, entlang des Rio Mullhacén


Den Gipfel des Mulhacén markiert eine in den Fels geschlagene Nische, mit Gebetsfahnen, Kerzen und unterschiedlichen Glücksbringern. Die Sicht geht im Westen zur Stadt Granada und an besonders guten Tagen im Süden bis zur afrikanischen Küste. Vorsicht ist an der Nordflanke des Mulhacén geboten, welche nahezu senkrecht abfällt.



der höchste Punkt der iberischen Halbinsel (3.482 Meter)



Wer entlang des Rio Mulhacén aufgestiegen ist, sollte auf der anderen Seite den Berg absteigen. Die Route über den "Loma del Mulhacén" ist sehr flach und etwas länger. Vom Hauptgipfel führt sie zunächst auf einen kaum wahrnehmbaren Vorgipfel (3.361) zu, an diesem links vorbei, teils auf gut sichtbaren Wegen, teils auf durch Steinmännchen markierten Pfaden in Richtung "Alto del Chorrillo". Dort an einer Kreuzung ändert sich die Richtung (nach Nord-West) und ein ausgeschilderter Fahrweg führt zurück zum Refugio.




Loma del Mulhacén


Koordinaten (eigene Messung)

Refugio Poqueira: N.37°01'661'' / W.03°19'433'' / 2.492 m.
Mulhacén Gipfel: N.37°03'200'' / W.03°18'694'' / 3.476 m.

Beste Zeit: Mai, Juni und September, Oktober


Karte: Sierra Nevada (Parque National) 1:40.000 / Editorial Penibetica (ISBN: 978-84-937953-1-3)

Buch: Die 40 schönsten Touren Andalusiens (Andreas Friedrich, Michael Ahrens) Verlag Bruckmann (www.bruckmann.de). ISBN: 978-3-7654-5908-5

  

1 Kommentar:

  1. Excellent site you have got here.. It's difficult to find good quality writing like
    yours nowadays. I truly appreciate people like you! Take
    care!!

    AntwortenLöschen