2014/11/27

Ruminahui

Da wir unsere Akklimatisation wieder im Cotopaxi-National-Park (3.700 Meter) verbrachten, war unser erstes Berg-Ziel diesmal der Vulkan Ruminahui. Seine drei Gipfel sind um die 4.700 Meter hoch. (R. Sur: 4.696 / R. Central: 4.631 / R. Máxíma: 4.722)

Der Berg machte vor 2 Jahren in Deutschland Schlagzeilen, als eine deutschen Bergsteigerin tödlich am Südgipfel verunglückte. Kurzzeitig galt der Ruminahui als gefährlich. Vom Weiten sieht er auch so aus.


die drei Gipfel des Ruminahui erheben sich über die Laguna Limpipungo
(von links: R.Sur, R.Central, R. Máxíma)

Der übliche Zugang erfolgt vom Nord-Ende der Laguna Limpipungo. Dort führt, auf der rechten Seite kurz vor einer Schutzhütte (Beobachtungspunkt), ein schmaler Pfad eine kleine Schlucht hinauf. Über mehrere Ebenen gelangt man in einer knappen Stunde (ab Laguna) zu einem geeigneten Ort zum Zelten. (S.00°36'144'' W.78°28'872'' 4.002 Meter)
Unser ecuadorianischer Freund Henry gab uns noch den Tipp, den Nationalpark-Ranchern an der Laguna, keinesfalls unsere Absicht zu verraten, am Berg zu campen. Zumindest an der Laguna, vielleicht auch höher..., sei das neuerdings nicht mehr erlaubt. Für unsere Akklimatisation war eine Nacht auf 4.000 Meter aber überaus nützlich. Selbstverständlich haben wir den Platz so verlassen, wie wir ihn vorgefunden hatten.


Aufstieg zum Camp, oberhalb der Laguna Limpipungo

Nach einer heftigen Regennacht, und immer noch im leichten Regen, sind wir am nächsten Morgen zum Gipfel (R. Máxíma) aufgebrochen. Der gut erkennbare Weg führte uns zunächst in Richtung des SE-Grates des Zentral-Gipfels, welcher in einer Rippe ausläuft. Genau auf dieser Rippe verläuft die Route. Am Ende erreicht sie ein Sandfeld rechts des SE-Grates, über welches es zum Zentralgipfel geht. Dort sind wir jedoch nicht aufgestiegen, sondern auf einem schwach sichtbaren Weg nach rechts, durch die Ost-Flanke, zum R. Maxima gequert.
Möglich wäre auch ein Aufstieg zum Zentral-Gipfel und eine Querung des Gipfel-Grates. Unser Weg führte durch Geröll und Lava-Sand und ist wahrscheinlich sicherer als der brüchige Grat-Weg.


Querung zum Ruminahui Máxíma (im oberen Bild: rechter Berg-Teil)

Die Spuren verlaufen leicht ansteigend, bis man an einem Punkt (etwas links unterhalb des Haupt-Gipfels) ein Schuttcouloir erreicht, welches zu einer steilen Scharte führt. Das letzte Stück zur Scharte, bei 4.500 Meter, muss durchklettert werden. (Fels)
Während Kathrin ihre Akklimatisation an diesem Punkt für abgeschlossen erklärte, bin ich solo in Richtung Gipfel weiter. Inzwischen waren abermals dichte Wolken aufgezogen, so dass am Gipfel nicht mit Sicht zu rechnen war.


Blick zurück zum Aufstieg, Scharte im Gipfel-Grat

Auf einen Blatt Papier hatte mir Henry den Routen-Verlauf skizziert. Aber ich hatte den Zettel vergessen. So folgte ich, nach Erreichen der Scharte, einem schmalen Pfad nach links, zum vermeintlich höchsten Punkt. Dort erreichte ich eine Höhe von 4.670 Meter (GPS: S.00°34'998'' W.78°30'432'') ohne das letzte Stück geklettert zu sein. An diesem Tag hätte ich mich dazu sichern müssen. Die ohnehin brüchigen Felsen, waren zusätzlich durch den Regen sehr rutschig.


der falsche Gipfel, immerhin knapp 4.700 Meter hoch

Der richtige Weg wäre ab der Scharte nach rechts gegangen. Allerdings versperrt dort ein Felsturm den direkten Aufstieg. Der genaue Verlauf ist etwas kompliziert und verläuft in der West-Flanke. Dazu steigt man zunächst nach links (mein Weg), sich vom Hauptgipfel entfernend, ein paar Meter auf und dann ca. 20 Höhenmeter in die Flanke ab. Dort soll es einen, mit Steinmännchen markierten Pfad, in logischer Linie zum höchsten Punkt geben.
Da ich in den Wolken steckte und nur die jeweils nächsten Meter sehen konnte, ist mir das entgangen. Ebenso die Fernsicht zum, den dem Ruminahui gegenüberliegenden Cotopaxi.

Der Ruminahui ist ein interessanter Berg zur Akklimatisation. Er stellt leichte Anforderungen im Felsklettern und ist fast immer schneefrei. Leider sind seine Gipfel meist wolkenverhüllt.


der Cotopaxi mit viel Schnee

Noch ein paar Zeilen zum Wetter: Da Ecuador am Äquator liegt, existieren keine Jahreszeiten, wie wir sie kennen. Es regnet normalerweise immer und viel. Aber es gibt zwei Trocken-Perioden, die von Bergsteigern genutzt werden: Dezember bis Februar und Juli - August.
Für die Schneeberge wünscht man sich natürlich eine gute Abdeckung der Spalten mit viel Schnee. Darum kann es besser sein, am Ende der Regenzeiten zu klettern.

Das tägliche Wetter ist schwierig vorhersagbar und wird zum Teil von sehr lokalen Gegebenheiten beeinflusst. Meist ist es am Morgen klar und es ziehen im Tagesverlauf dicke Wolken auf. Gegen Mittag kann es zu starken Gewittern mit heftigen Regen kommen. Für Bergsteiger bedeutet das, dass die Gipfel in den Morgenstunden erreicht werden müssen.





1 Kommentar:

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