2015/01/27

Berge Ecuadors

Neben den schon beschriebenen Touren, warten im kleinen Anden-Land Ecuador noch viele weitere Berge auf Besucher. Man bräuchte Monate, wollte man alle Gipfel besteigen. Einige wenige, habe ich immerhin fotografiert.

Gleich am Rand von Quito (2.850m.) erheben sich die beiden Pichincha Gipfel, Rucu Pichincha (4.698) und Guagua Pichincha (4.776) Das gemeinsame Massiv bildet so etwas, wie den Hausberg von Quito und ist ziemlich ideal für eine Höhenanpassung.
Zur Besteigung des Rucu Pichincha kann man nämlich ein Stück mit der Seilbahn fahren. Von der Bergstation auf 3.944 Metern (Cruz Loma) ist es nur noch eine leichte Wanderung (2,5 bis 3,5 Stunden) und lediglich im Schlussteil ein wenig Kletterei zum felsigen Gipfel. Selbst wenn man den höchsten Punkt nicht besteigen will, kann man bequem auf 4.000 Metern spazieren und sich schonend an die Höhe anpassen.


Rucu Pichincha (4.698) die Route führt rechts über den Gras-Kamm,
weiterhin rechts, am Fels vorbei und auf der Rückseite zum Gipfel.


Eine Fahr-Stunde südlich von Quito befindet sich mit dem Cerro Corazón ein weiterer "Eingehberg" mit unproblematischen Routen-Verlauf. Er ist sowohl vom Ort Machachi über den Nordostgrat, als auch von Chaupi entlang des Südwestgrates besteigbar.
Beide Routen sind relativ lang und benötigen ca. 4,5 Stunden nur für den Aufstieg. Das sollte man bedenken und unter Berücksichtigung des typischen Wetterverlaufes in Ecuador, im Abstieg auf starke Regenfälle eingestellt sein...


Corazón (4.782) Blick von Chaupi aus

Da beide Ausgangs-Orte, Machachi (3.100) und Chaupi (3.330) etwas höher liegen als Quito, eignen sie sich bestens zur Übernachtung auf der nächsten Akklimatisations-Stufe. In beiden Orten kann man nette Hostals finden. Mein Tipp für Machachi ist die wunderbare Hosteria La Estacion de Machachi, unweit welcher praktischerweise auch die Route zum Corazon beginnt.
In Chaupi liegt etwas weit ab vom Weg die Hacienda San Jose, welche üblicherweise von Touristen vor der Besteigung der Ilinizas gebucht wird. Es gibt aber direkt im Ort noch ein weiteres Hostal, gleich neben dem "Supermarkt". Wir hatten dort, auf dem Weg zum Illiniza Nationalpark, überflüssiges Gepäck deponiert. Man kann dieses Hostal besser mit öffentlichen Bussen erreichen, als die Hacienda San José. Und es ist viel näher an der Route zum Corazón.

Ein interessanter Berg, wenn auch kein ganz leichter Eingeh-Berg, ist die Sincholagua, am Rande des Cotopaxi-Nationalparkes. Der stark erodierte Vulkan, ist 4.873 Meter hoch und bietet dem Felskletterer allerlei Spielformen, aber auch eine einigermaßen sichere Normal-Route.


Sincholagua (4.873) von Tambopaxi aus fotografiert

Man erreicht die Sincholagua über den Nord-Eingang des Cotopaxi-Nationalparkes (bei Santa Ana de Pedregal). Es ist von dort ein Trecking von ungefähr 7 Kilometern (5 Stunden) bis zum Berg-Fuß. Dort ist eine Zelt-Übernachtung notwendig. Der Routen-Verlauf zum Gipfel, über die Haupt-Rippe, sollte ggf. von einem einheimischen Bergführer geführt werden.
Die Besteigung der Sincholagua lässt sich mit einem Aufenthalt im nahen Akklimatisations-Zentrum Tambopaxi (3.700) verbinden. (Zelten möglich)

Leider nur aus der Ferne konnte ich die Antisana (5.758) sehen. Aber das ist schon viel, den der viert höchste Berg Ecuadors steckt normalerweise in dicken Wolken. Zusammen mit extrem langen und tiefen Gletscherspalten, macht das unbeständig, feuchte Wetter die größte Schwierigkeit dort aus. Es soll überhaupt nur an 30 bis 40 Tagen im Jahr eine Besteigung ohne Nebel, Regen oder Schneefall möglich sein.


Antisana (5.758) vom Cayambe aus fotografiert

In technischer Hinsicht zählen die drei Gipfel der Antisana ebenfalls zu den herrlichsten Herausforderungen Ecuadors. Ihre Flanken sind bis zu 65 Grad steil und die Bergsteiger müssen bis unter den Gipfel mit Spalten und senkrechten Eis-Schründen rechnen. Man kann die Antisana ganz gewiss zu den schwierigsten Bergen Ecuadors zählen.


Literatur:


  • Günther Schmudlach: "Ecudor", Panico Alpinverlag, ISBN-13 978-3-926807-82-3, www.panico.de
  • Peter Rotter: "Ecuador", Brigitte Rotter, Eigenverlag, ISBN: 3-922 296-24-0



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