2018/06/15

Condoriri / Piràmide Blanca (5.230, PD)

Wenn man von La Paz / El Alto in Richtung Titicaca-See fährt, kann man in der Ferne eine Bergformation erblicken, die an einen Kondor mit ausgebreiteten Flügeln, erinnert. Umgeben ist dieser Condoriri von weißen Gletschern und anderen 5.000ern. Für uns gerade richtig, im nächsten Schritt der Höhen-Akklimatisation.





Anders als bei der Besteigung des Pequeno Alpamayo, vor 2 Jahren, legten wir unser Basecamp an die Nordseite der Laguna Chiar Khota. Inzwischen gibt es dort eine Hütte, in deren Umfeld wir unsere Zelte aufschlugen. Dieser Punkt ist etwas näher an den Bergen, als das Camp auf der Südseite, welches nach wie vor genutzt wird.


die neue Hütte an der Laguna Chiar Khota


Von hier bestiegen wir drei Berge: Piràmide Blanca (5.230), Capeza de Condoriri (5.696) und Pico Tarija (5.300). Während sich der Weg zum Kopf des Kondors (Capeza de Condoriri) nach Westen schlängelt, führt die Route zur Pirámide Blanca und Tarija nach Norden, den nahen Gletscher hinauf. 


Piràmide Blanca (Jis'ana)

GPS-Trak: Pyràmide Blanca (Warnung: Route führt über Gletscher und ungesichertes Gelände. Aktueller Routen-Verlauf kann etwas abweichen) 

Im Falle der Tarija ist sie 100%ig identisch mit der Route zum Pequeno Alpamayo (Beschreibung: Link oben), für dessen Besteigung eine Überschreitung des Pico Tarija, an dessen höchster Stelle, notwendig ist. Zur Piràmide Blanca geht man dem Gletscher zu etwa zwei Dritteln in Richtung Tarija und wendet sich dann aber nach rechts. Dort geht es etwa 40° steil eine Schneerampe hinauf.


Piràmide Blanca (5.230)

Es folgt eine leichte Felskletterei nach rechts und etwas Kletterei auf rutschigen Sand. In dieser Passage trägt der Berg seinen Namen zu unrecht. Kurz vor Erreichen des Gipfels konnten wir jedoch, auf der Bergrückseite, noch einmal Schnee berühren. Diese Stelle ist etwas steiler als es das Foto unten abbildet. Wir kletterten das Stück einzeln, uns gegenseitig sichernd. Die Fallhöhe wäre nicht gering. Oben noch leichte Kletterei auf den felsigen Gipfelaufbau und wir konnte die geniale Aussicht genießen.



unsere Spuren im Schnee (Blick vom Gipfel der Piràmide Blanca)

Unser Gipfeltag war der 19.05.2018. Die Schneebedingungen waren gut. Nach herkömmlicher Meinung, gilt der Mai nicht als Kletter-Saison. Wahrscheinlich stimmt das nicht. Die Bolivianer klettern selbst im Mai und teilweise sogar schon im April. Juni bis August seien nur aus dem einen Grund "Saison", weil dann in Europa und Nord-Amerika die Ferienzeit sei. Tatsächlich hatten wir in drei Wochen nur einen Regentag und meist nur mäßig starken Wind.


Absteigende 3er Seilschaft aus Richtung Tarija / Pequeno Alpamayo (Blick von Piàmide Blanca)





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