2019/12/29

Cotopaxi (5.897)

Hier nur ein paar Fotos unserer diesjährigen Besteigung des Cotopaxi. Er ist wahrscheinlich der meist bestiegene Berg Ecuadors. Aufgrund seiner Höhe und starken Vergletscherung ist der Aufstieg trotzdem nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Der Zugang wurde in den letzten Jahren entsprechend wieder stärker reguliert. So ist der Aufstieg nur noch über das Refugio José Ribas (Nord-Route) und in Begleitung eines lizenzierten Mountain-Guides erlaubt.
Das Refugio (4.800 Meter) wurde seit meinen letzten Besuch (2010) erneuert und bietet jetzt ausreichend Platz für den Ansturm, auch an den Wochenenden. Es wird mittlerweile ein gutes Abendbrot, ein leichtes Frühstück in der Nacht und ein ausreichendes Frühstück nach Rückkehr angeboten. (Übernachtung + Mahlzeiten: 30$ p.P. / Stand: Dezember 2019)


Cotopaxi - Krater beim Sonnenaufgang

Kurz bevor wir zum Cotopaxi kamen, hatten die Guias gerade eine neue Spur zum Gipfel gelegt. Sie verlief diesmal etwas weiter rechts, als beim letzten Mal. Dadurch war der Anstieg etwas länger, führte aber über weniger Spalten. Die Route am Cotopaxi variiert von Jahr zu Jahr etwas, je nach Schnee-Bedingungen und Jahreszeit. Mittlerweile betritt man den Gletscher erst oberhalb von 5.100 Metern. Je nach Variante führt sie dann zunächst mehr oder wenig geschwungen in Richtung der Yanasacha Felswand und quert unterhalb dieser nach rechts.





Auf etwa 5.600 Metern wird der Schlusshang erreicht. Kurze Anstiege steilen bis zu 45° auf, halten jetzt aber niemanden mehr davon ab, auf den Gipfel zu gehen. Wenn man zwischen Mitternacht und 1.00 Uhr aufgebrochen ist, wird man gegen 6.00 Uhr den höchsten Punkt erreichen und kann die Sonne aufgehen sehen. Normalerweise steht man am Morgen über den Wolken und kann alles anderen hohen Berge Ecuadors aus diesen herausschauen sehen.





Wir genossen die ersten Sonnenstrahlen des Tages für eine halbe Stunde auf dem Gipfel. Der Vulkan war diesmal sehr aktiv. Aus dem Krater stiegen starke Fumarolen auf. In der Luft lag ein unangenehmer Schwefel-Geruch. Im Jahr 2015 war der Cotopaxi eine zeit-lang gesperrt, nachdem eine mehrere Kilometer hohe Rauchwolke aufgestiegen war. Prinzipiell ist der Cotopaxi einer der am Besten überwachten Vulkane weltweit.



aufsteigende Seilschaft, Sincholagua im Hintergrund


Man tut gut, den Abstieg nicht allzu lange Zeit hinaus zu schieben. Mit zunehmender Sonneneinstrahlung wird der Schnee schnell weicher und tiefer, Schneebrücken über den Spalten verlieren an Festigkeit. Gegen Mittag ist mit Gewitter zu rechnen.
Wir hatten trotzdem noch etwas Zeit für Umwege im Abstieg.


Abstieg, Ruminahui voraus

Als beste Monate für die Cotopaxi-Besteigung, gelten bei den Einheimischen Bergsteigern Dezember bis Januar. Europäische Besucher bevorzugen die Monate Juni bis August, wohl auch wegen der heimischen Sommerferien. Tatsächlich sind Juni, Juli die Monate mit dem geringsten Niederschlag in Ecuador, häufig aber mit starken Winden. Generell kann der Cotopaxi ganzjährig bestiegen werden.









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