2021/06/28

Hintersee / Ramsau bei Berchtesgaden

In diesem Frühjahr, Anfang April und Anfang Juni, war ich jeweils vier Tage im Nationalpark Berchtesgaden. Selbst im Juni war es noch keine Saison. In den Wochen zwischen meinen  Besuchen, hatte es kräftig geschneit. In den Tagen meiner Anwesenheit regnete es immer viel und kräftig. Meine Gehzeiten richteten sich daher nach der Wettervorhersage. Meistens bin ich schon sehr zeitig, d.h. vor 6 Uhr aufgebrochen. So war ich Mittags, zum einsetzenden Gewitter, wieder zurück. 



Blaueisgletscher und Hochkalter (2.608) 11. April 2021


Oberhalb vom Hintersee liegt mit dem Blaueisgletscher der nördlichste Gletscher der bayrischen Alpen. Er ist nicht der Normalweg (35-50°), aber immerhin ein Zugang zum zweithöchsten Berg der Region, den 2.608 Meter hohen Hochkalter. Ich bin im April mit Schneeschuhen den Gletscher erkunden, bis auf 2.000 Meter. Im Juni durchstieg ich den Gletscher und auch die anschließende Rinne, die noch teils eingeschneit und etwas vereist war. Im Ausstieg war der Schnee schlecht (sulzig), so dass ich mir den Weg zu den Gipfeln (Blaueisspitze, Hochkalter) sparen musste. Es war gerade zu diesem Zeitpunkt, aufgrund einsetzenden Tauwetters und Regens, ein bisschen heikel. 



Rückblick vom Gletscher - 9. Juni 2021



Ein Abstieg vom Hochkalter wäre durch das Ofental möglich gewesen. Im April machte ich dort eine Schneeschuhtour im Regen, immerhin bis zum Schönwandeck (2.450). Ich war also ziemlich nahe am Hochkalter. Gesehen habe ich ihn trotzdem nicht und auch insgesamt sehr wenig. Fast hätte ich im Abstieg den Weg verloren. 



tief eingeschneites Ofental - 12. April 2021


Ein Tal weiter, fast an der österreichichen Grenze (Hirchbichil), gehts wunderschön hinauf zu den kleinen Gipfeln Karlkopf (2.195) und Kammerlinghorn (2.483). Anfang Juni bin ich dort ab 2.000 Meter noch in einer geschlossenen Schneedecke gewandert. Das letzte Stück zwischen Karlkopf und Kammerlinghorn mit Schneeschuhen. Diese Wanderung war, vom Parkplatz der Nationalpark-Verwaltung, immerhin 27 Kilometer lang.





In Ramsau / Hintersee gibt es mehrere gebührenflichtige Parkplätze. Ich habe immer ein Ticket für gleich 4 Tage gelöst, welches auf allen Parkplätzen der Gemeinde gültig ist. Wegen des Regens habe ich meist auch im Auto geschlafen; im April zwei Nächte im Biwak (außerhalb des Nationalparkes). Zum Teil, weil ich so unabhängiger bin - aber zumindest im April galt auch noch ein Beherbergungsverbot aus Grund der Corona-Pandemie. 



Karlkopf (2.195) 7. Juni 2021


Die beste Zeit zum Bergsteigen dürfte der Sommer, ab Ende Juni sein. Dann sind die Hochlagen schneefrei und es tritt ein sehr griffiges Kalkgestein zu Tage. Es gibt Routen in allen Schwierigkeiten. Im Gebiet des Nationalparkes gibt es eine ganze Reihe von Regeln zu beachten, welche dem Naturschutz dienen. 



Kammerlinghorn (2.483) 7. Juni 2021

 



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