2021/02/13

Cerro Charkini, 5.392m, PD- (Bolivien)

Meine Aufzeichnungen zum Cerro Charkini stammen aus dem Jahr 2011. Damals bin ich zur Akklimatisation, vor einer Huayna Potosi Besteigung, solo auf den Charkini gestiegen. Mit seinen 5.392 Metern ist er ideal geeignet. Trotzdem wird er eher selten besucht. Im Gletscher sah ich damals, obwohl ich in der Hauptsaison unterwegs war, keinerlei Spuren.

Ausgangspunkt für die Besteigung ist, wie beim Huayna Potosi der Zongo-Pass, knapp 2 Stunden Fahrzeit von La Paz entfernt. Für eine Übernachtung wählt man am Besten des Refugio Zongo, welches näher zum Cerro Charkini steht, als das Casa Blanca am Anfang der Passhöhe.



Refugio Zongo und Laguna Zongo

Gegenüber dem Refugio führt ein kleiner Pfad zu einem betonierten Wasserkanal. Diesem Kanal folgt man, ohne Höhengewinn, zum Teil etwas ausgesetzt, für etwa 40 Minuten. Linkerhand fällt die Steilwand ins Zongotal ab, rechts erhebt sich der Cerro Charkini. Wo der Weg breiter wird, kann man bald rechterhand in Richtung Charkini-Gletscher blicken. Am Zufluss eines kleinen Gletscherbaches findet sich ein schmaler Pfad, der zum Gletscher hinführt.



Aufstieg zum Charkini Gletscher

Selbst wenn man den Pfad verliert, ist der Aufstieg logisch. Ich hatte mir diese Stelle am Vortag trotzdem genau angesehen, da ich am Gipfeltag vor Sonnenaufgang zum Gletscher gehen wollte. Als Solo-Bergsteiger wollte ich besser in Auf- und Abstieg jederzeit festen Schnee unter den Steigeisen haben.



Route: Refugio Zongo - Cerro Charkini

Den flachen Gletscher habe ich relativ weit rechts und mit dem ersten Tageslicht betreten. Der untere Bereich war problemlos, weiter oben gab es große Spalten zu umgehen. Prinzipiell zielt man direkt auf den Sattel zwischen den beiden Charkini-Gipfeln und umgeht alle sichtbaren Spalten. Der Hauptgipfel befindet sich, vom Sattel aus, auf der rechten Seite und wird unschwierig über Blockgestein bestiegen. 



Blick vom Hauptgipfel auf den Gletscher und Nebengipfel

Der Gipfelblick über große Teile der Cordillera Real, insbesondere zum strahlend weißen Huayna Potosì, ist genial. Der Tiefblick in die senkrecht abfallende Südwest-Wand atemraubend. Mit der erreichten Höhe von 5.392 Metern war ich sehr zufrieden. Mit gerade mal 4:30 Stunden für Auf- und Abstieg war es keine große Tour. Verbunden mit einer Nacht im Refugio Zongo (4.700 Meter) aber die perfekte Akklimatisation.
Es scheint auch eine Route aus Südosten zu geben. Man müsste dann von der anderen Seite in den Sattel aufsteigen. (Foto oben: von rechts kommend)



Gipfelblick in Richtung Huayna Potosì (rechte Seite Aufstiegsroute)

Gipfeltag: 19.08.2011

Literatur: Thomas Wilken, "Bolivien- Die schönsten Wanderungen und Trekkinkrouten" 
Bergverlag Rother, ISBN: 978-3-7633-4365-2


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen