Der Triglav ist mit einer Höhe von 2.964 Metern der höchste Berg Sloweniens. Er liegt in den Julischen Alpen, nahe der Dreiländergrenze zwischen Österreich, Italien und Slowenien. Der Triglav gilt als Symbol Sloweniens und sein Abbild ziert die slowenische Flagge und das Staatswappen. Entsprechend gilt es als nationale Pflicht eines jeden Slowenens, einmal im Leben auf seinem Geipfel zu stehen.
Vrada-Tal und Triglav Nordwand |
Was ich gemacht habe, ist eine Überschreitung, zunächst aus Norden kommend, zum Luknja-Pass und von dort über den "Bamberger Weg". Zum Schluß geht man vom Süden auf den Gipfel. Abstieg auf der anderen Seite, zunächst nach Osten, zum Triglavski Dom. Dort könnte man übernachten. (Reservierung notwendig)
Ich bin ohne Übernachtung weiter und habe für den Abstieg den Weg "Tominskova pot" gewählt. Die andere Variante wäre der Prager Weg gewesen.
Beide Wege sind auch die üblichen Aufstiegswege aus dem Vrada-Tal, bzw. aus Norden. Der Bamberger Weg, wird aufgrund seiner Länge und Ausgesetztheit wenig begangen.
Luknja Pass auf 1.760 Meter |
Ich bin von meiner Unterkunft in Dovje, auf 700 Metern Höhe, mit dem Auto so losgefahren, dass ich kurz vor 5 Uhr den höchstgelegenem Parkplatz (1.000 Meter) des Vrada-Tals, etwas vor dem Aljazev Dom, erreichte. Die Fahrstrecke beträgt etwa 10 Kilometer, auf einer schmalen Straße. Der Parkplatz ist um diese Zeit noch weitestgehend leer. Für 24 Stunden ist eine Parkgebühr von 25 Euro zu entrichten. (Kartenzahlung ist möglich)
Einstieg in den Bamberger Weg am Luknja Pass. (1.758) |
In der Luknja Scharte habe ich mein Frühstück gegessen und dann die Kletterausrüstung angelegt.
- Steinschalghelm
- Klettergurt
- Klettersteigset
Der Weg verläuft südwestseitig des Grates und wechselt erst zum Schluß auf die Nordseite. Die Markierung ist meist eng gesetzt, so dass man sich kaum versteigen kann. Mir ist es trotzdem einmal, für wenige Meter gelungen. Ich bemerkte das aber sofort, am schwieriger werdenden Gelände. Man kann davon ausgehen, wenn man es ungesichert wirklich schwierig wird, ist man nicht mehr auf dem richten Weg.
Ich bin innerhalb der Kletterroute keine anderen Personen begegenet. Erst am Schnittpunkt des Bamberger Weges mit den Südrouten (2.510 Meter), wurde es allmählich geselliger. Es war immer noch früher Morgen.
weiterer Verlauf oberhalb 2.500 Meter |
Triglav Plateau (Süd-Seite) |
Das letzte Gratstück teilt man sich mit den Besteigern, die aus Süd-Osten, von der Planika Hütte kommen. Es gibt ein paar leichte Kletterstellen, teils versichert, teils nicht. Wegen Steinschlag muss man dort etwas achtsam sein. Nun teilt man sich den Weg mit mehr Leuten.
Sehr bald kommt auch der Gipfel in Sicht, mit dem bekannte Aljaz-Turm am höchsten Punkt.
Der Aljas-Turm, eine Biwakschachtel, wurde 1895 von Jocob Aljaz, dem damaligen Dorfpfarrer von Dovje erbaut. Heute ist der Turm als Kulturdenkmal geschützt.
Bereits am 26. August 1778 erlebte der Triglav seine erste Besteigung, durch die vier tapfere Slowenen Luka Korosec, Matecz Kos, Stefan Rozic und Lorenz Willomitzer.
Gipfel (2.964) mit Aljas-Turm |
Ich hatte einen ausgesprochen schönen und sonnigen Moment auf dem Gipfel und habe den Aufenthalt dort sehr genossen.
Der Abstieg über den Ostgrat ist eigentlich sehr einfach und zudem an vielen Stellen gesichert. Allerdings ist das Gestein, durch die vielen Begehungen sehr speckig und es besteht Rutschgefahr, in einem ausgesetzten Gelände. Zusätzlich ist der Gegenverkehr zu beachten. Darum sollte man hier noch nicht nachlassen und weiterhin achtsam bleiben.
Der Grat führt direkt zum Triglav Haus, wo unterschiedliche Abstiegsvarianten ansetzen.
Abstieg Richtung Norden |
Ich bin auf dem Tominskover Weg weiter. Er war ein wenig ausgesetzt und sehr einsam. Nur einem einzelnen Pärchen bin ich begegnet, die sich im Aufstieg befanden.
Insgesamt ist der Abstieg vom Gipfel sehr lang. An meinem Tag war es zudem sehr warm. Um so erfreulicher, als zum Schluss der schattige Bergwald auftauchte und etwas später das Aljazev Dom mit frischem Bier.
- Gipfeltag: 16. Juli 2024
- Länge: ca. 17 Kilometer
- Höhenmeter: 1.964 Meter
- GPS Track (am Luknja Passe etwas ausstreuend)