Mit 2.740 Metern Höhe ist die Skrlatica der zweithöchste Berg Sloweniens. Sie liegt gleich gegenüber des Triglav (2.864) und ist von diesem nur durch das tiefe Vrada-Tal getrennt. Aus diesem Tal heraus verläuft die Normalroute auf den Gipfel.
Der Erstbesteigung gelang am 24. August 1880 durch Julius Kugy und den beiden Bergführern Andrej Komac und Matija Kravanjy. Dem voraus gingen mehrere gescheiterte Besteigungsversuche. Der Berg galt wegen seiner schwierigen Felswände und Steinschlaggefahr als unbezwingbar. Man sagte, nur Gämsen und Adler könnten den Gipfel erreiche.
Heute gilt die Besteigung der Skrlatica zwar immernoch als anspruchsvolle Bergtour, die Route ist aber gut markiert und an exponierten Stellen mit Drahtseilen gesichert. Einige Passagen erfordern, ungesicherte Kletterei im I bis II Grad. (UIAA) Ausserdem ist die Tour mit 8-10 Stunden (16km) in Auf- und Abstieg recht lang. Es müssen über 1.800 Höhenmeter bewältigt werden.
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| Gipfel im Nebel: Skrlatica (2.740 Meter) |
Bei meiner Besteigung im Juli 2025 kam schlechte Sicht und leichter Regen hinzu. Für Mittag war ein Gewitter angekündigt. Also bin ich 5.00 Uhr am Parkplatz am Aljazev Dom, am Ende der Fahrstraße im Vrada-Tal, losgegangen.
Für das Befahren des Vrada-Tales und das Parken gibt es ab diesem Jahr eine Neuerung. Man muss am Ortsende von Mojstrana einen Schlagbaum passieren und ein Ticket ziehen, um das Tal überhaupt befahren zu können. Im letzten Jahr konnte das noch Jeder tun, sein Auto wild abstellen und wandern gehen oder, wie ich, trotzdem auf dem Parkplatz parken. (25 EUR/Tag)
Jetzt entfäll die Bezahlung am Parkplatz, da man mit der Ausfahrt aus dem Tal, bei Rückkehr in Mojstrana, bezahlen wird. 20 EUR waren das bei mir und ich glaube es war der Tageshöchstbetrag. Durch die Änderung der Regel, war der Parkplatz am Aljazev Dom diesmal zwar etwas voller. Insgesamt waren aber weniger Autos im Tal unterwegs.
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| Blick ins Vrata-Tal, beim morgenlichen Aufstieg |
Vom Parkplatz aus, geht es zunächst 200 Meter Richtung Aljazev Dom, bis man kurz vorher zu einem Wegweiser kommt. Der Weg zur Skrlatica führt nach rechts auf den Wald zu und ab dort schon recht steil den Berg hinauf. Der Anfangs breite Weg verwandelt sich bal in einen schmalen, alpinen Steig. Es geht noch einige Zeit durch dichten Wald, der immer mal auflichtet und einen Blick ins Vrada-Tal und zum Triglav Gebirgsstock freigibt.
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| Routenverlauf aus dem Vrada Tal |
Oberhalb der Baumgrenze ist der Weg weiterhin gut zu finden. Auf 1.850 Metern geht links ein Weg zum Stenar (2.501) ab. Man halte sich dort aber rechts und steige weiter auf, bis man auf 2.000 Metern, linkerhand das Biwak IV sieht.
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| Das Biwak IV liegt im Aufsteig, links oberhalb des Weges |
Man musse das Biwak IV links liegen lassen, sich weiter rechts halten und eine lange Querung gehen, bevor man in einem Schuttfeld wieder Höhenmeter machen kann. Das letzte Stück ist ein ziemlich steiler Hang bis zum Zadnji Dolek auf 2.350 Metern. Links geht es hier zur Dolkova Spica. Rechts zum Einstieg in den Gipfelfelsen der Skrlatica, auf ca. 2.400 Metern.
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| Querung, im Abstieg fotografiert |
Der finale Anstieg beginnt mit leichter Kletterei (I+) über einen Felsvorbau, bis man auf eine versicherte Passage mit Stahlseilen trifft. Solche Stellen wechseln auf den verbleibenden 350 Höhenmetern immer wieder mit ungesicherten Passagen bis Schwierigkeit II ab. In diesem Stück ist die Skrlatica Besteigung eine reine Klettertour, die alles bietet: Rinnen, Scharten und ausgesetzte Querungen.
Die Route ist gut markiert. Ich musste mich trotzdem ziemlich konzentrieren, weil mein Aufstieg ungünstig durch die Wolken verlief. Nachdem ich, die bis dahin einzig angetroffenen Bergsteiger, am Zadnji Dolek überholt hatte, war niemand mehr vor mir sichtbar, an dem ich mich hätte orientieren können.
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| Aufsteigende Gruppe in der Gipfelwand |
Allerdings war meine Sorge um Einsamkeit unbegründet. Am Gipfel traf ich ein heimisches Pärchen und im Abstieg eine große Gruppe slowenischer Bergsteiger, mitten in der Wand. Und im weiteren Abstieg im Kar immer wieder einzelne Bergsteiger oder kleine Gruppen, die später gestartet waren.
Am Gipfel selbst gab es für mich, aufgrund der Wolken, nicht viel zu sehen. (Foto oben) Die Tour war trotzdem sehr schön, insbesondere die Kletterei im Gipfelaufbau. Insgesamt war ich knapp 9 Stunden unterwegs. Mein GPS hat (inkl. eines kleinen Ausstreuers) 18 Kilometer gemessen. Wahrscheinlich sind es in Wirklichkeit nur 15 bis 16 Kilometer. Gute Kondition ist trotzdem notwendig. Gutes Wetter ebenso. Sollte im letzten Stück Eis in den Felsen sein, würde ich vom Aufstieg abraten. Sicherheit geht vor. Helm und. ggf. Klettergurt gehören in die Ausrüstung.
- Gipfeltag: 23.07.2025
- Länge: ca. 16 Kilometer
- Höhenmeter: 1.830 Meter
- GPS Track (am Anfang einmal ausstreuend)







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