2023/02/19

Acotango (Chile, 6.052 m.)

Hier ein paar Hinweise und Fotos für eine Besteigung des Nevado Acotango, an der chilenisch, bolivianischen Grenze. 
Er ist ein leichter 6.000er Vulkan, ohne technische Anforderungen, der jedoch sicheres Gehen mit Steigeisen und eine sehr gute Kondition erfordert.
Wir waren im November 2022 da. Die besten Monate dürfte Juni, Juli und August sein. Danach bildet sich das gefürchtete Penitentis (Büsereis). Zwischen Januar und Mai ist hingegen mit Schneefällen und der damit verbundenen Spurarbeit zu rechnen. 

Acotango (rechts) bei der Anreise von Chile

Ich hatte den Acotango erstmalig vor Jahren von bolivianischer Seite erblickt. Dort grenzt die Berggruppe der Quimsachatas, zu welcher der Acotango gehört, an den Sajama-Nationalpark.
Diesmal war ich mit Freunden im chilenischen Lauca-Nationalpark unterwegs. Die Besteigung des 6.000ers war ein Höhepunkt unserer kurzen Altiplano-Tour. 
Das Basislager auf chilenischer Seite (mit Allrad-Fahrzeug erreichbar) befindet sich auf 5.040 Metern Höhe. (18.3922694S, 69.0853794W) 


Basislager, im Hintergrund Vulkane Parinacota & Pomerape, Laguna Chungara

Die Wahl der Aufstiegs-Route über den Süd-Grat war für uns ziemlich eindeutig. Der direktere Weg über die Westflanke hatte zu dieser Zeit viel zu viel Büsereis.
Vom Basislager folgt man zunächst, etwas Höhe verlierend, den auslaufenden Fahrspuren und zielt dann auf den Sattel zwischen Acotango und dem Nachbarberg Capurata (5.990)


Süd-Route Acotango


Im flachen Teil stapft man durch Lavasand und Geröll. Mit dem Erreichen des Grates, auf 5.400 Metern, beginnen die Büserschneefelder. Wir sind so lange wie möglich direkt auf dem Grat geblieben, da es dort im ersten Teil noch schneefrei war. Weiter oben wählten wir in Zick-Zack-Bögen einen Weg durch den Eis-Panzer.  


Acotango Süd-Route

Ein Vorteil der Besteigung im (Süd-) Fühling (Monate Oktober - November) könnte im Klima liegen. Anders als bei meinen Besuchen im Winter (zwischen Juni und September) gab es diesmal viel weniger Wind. Die Nächte waren natürlich trotzdem kalt, aber keineswegs extrem kalt.
Als Ausrüstung am Gipfeltag wählt man am Besten Daunenjacke + Gore Tex (zum an und ausziehen, je nach Wind), windfeste Treckinghose + lange Unterhose, idealerweise Bergstiefel mit Innenschuh. Steigeisen für den Gletscher + Trecking-Stöcke. (Eispickel nicht notwendig) Daunenhandschuhe.
Zum Schlafen im Zelt trotzdem einen gute Daunen-Schlafsack (extrem bis -30 Grad)


Aufstieg über den Südgrat

Vom Basislager auf chilenischer Seite bis zum Gipfel, benötigten wir 7 Stunden. Für den Abstieg noch einmal 3,5 Stunden. Insgesamt (Auf- und Abstieg) habe ich eine Distanz von 12,4 Kilomtern gemessen. 

Vom Gipfel blickt man genial hinüber zu Parinacota, Pomerape und der Laguna Chungara. Auf bolivianischer Seite erblickt man in der Ferne deren höchsten Berg Sajama




Gipfeltag: 04.11.2022

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